Die wichtigsten Meldungen aus der Logistik in der Kurzzusammenfassung. Mit dabei: Millionen-Förderung für Lkw-Platooning, Marktanteilverlust für DB Cargo, Fachkräftemangel, Börsengang von Jost und die Pläne der DHL, in Bonn einen lokalen Online-Marktplatz aufzubauen.

2 Lkw fahren hintereinander | DB Schenker - MAN
© MAN 

2 Millionen Euro für Lkw-Platooning-Projekt

Lkw, die fest als Kolone fahren, werden auf deutschen Autobahnen bald öfter zu sehen zu sein. DB Schenker, MAN und die Hochschule Fresenius initiieren ein gemeinsames Platooning-Projekt, welches nun offiziell vom Bundesverkehrsministerium (BMVI) unterstützt wird. Die Fördersumme soll rund zwei Milliarden Euro betragen und für 20 Monate von Juni 2017 bis Januar 2019 fließen, berichtet transport-online.de. Das Platooning-Projekt sieht den Test von Lkw-Platoons im Regelbetrieb auf einem Teil der A9 vor. Insgesamt fördert die Regierung das autonome und vernetzte Fahren mit 100 Millionen Euro. „Mit der Entwicklung und Erprobung vernetzter Lkw starten wir ein weiteres Projekt auf unserem Digitalen Testfeld Autobahn A9. Ziel unserer Förderung ist, Deutschland zum Leitmarkt für das automatisierte und vernetzte Fahren zu machen,“ so Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU).

DB Cargo verliert Marktanteile im Güterverkehr

Der Güterverkehr auf der Schiene ging in den letzten Jahren leicht zurück. Wie der aktuelle Wettbewerbsbericht für 2016 zeigt, steigt zudem auch der Konkurrenzkampf. Während die DB-Tochter Cargo deutliche Einbußen von 71 auf 68,6 Milliarden Tonnenkilometer hinnehmen musste, legten die anderen Güterbahnen zu. Der Anteil von DB Cargo sank von 61 auf 59 Prozent, schreibt verkehrsrundschau.de. Man rechnet aber damit, dass der Schienengüterverkehr in den kommenden Jahren sich wieder besser aufstellen wird. Grund dafür ist die geplante Senkung der Trassenpreise für den Güterverkehr um 350 Millionen Euro im nächsten Jahr.

Fachkräftemangel in der Logistik steigt

Das Thema Fachkräftemangel wird in der Logistik immer präsenter. In der Frühjahrsumfrage zum Fachkräftemangel der Bundesvereinigung Logistik (BVL) gaben 78 Prozent der befragten Logistikdienstleister einen Mangel an. Aktuell bleiben bei 35 Prozent der Dienstleister ausgeschriebene Stellen selbst nach 12 Monaten unbesetzt. Dass der Fachkräftemangel sich negativ auf die Zukunft des eigenen Unternehmens auswirken wird, sehen 87 Prozent der Logistiker. „Beim Wettbewerb um Fach- und Nachwuchskräfte spüren Logistikdienstleistungsunternehmen immer mehr den Wettstreit mit Firmen aus anderen Wirtschaftsbereichen, deren Arbeitsumfeld unter möglichen Bewerbern besser angesehen wird. Umso wichtiger ist es, dass die Logistik mehr für ihr Image tut“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer, Vorsitzender der BVL-Geschäftsführung.

DHL plant lokalen Online-Marktplatz für Bonn

Die DHL ist nicht nur als Logistiker aktiv. Der Konzern hat nun Pläne bekannt gegeben, einen Online-Marktplatz für die Händler der Stadt Bonn zu launchen. Unter dem Namen AllyouneedCity soll dieser in der zweiten Jahreshälfte online gehen, berichtet OnlinehändlerNews. So sollen 2.000 stationäre Händler die Möglichkeit erhalten, „die Präsenz ihres Geschäfts und ihres Sortiments in der gesamten Region bekannt zu machen und damit ebenfalls vom anhaltenden E-Commerce-Wachstum zu profitieren“. Neben der digitalen Infrastruktur tritt die DHL auch als Logistik-Dienstleister auf und bietet den Händlern unter anderem Lieferoptionen direkt aus ihrem Geschäft heraus an. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das komplette DHL Paket Servicespektrum zu nutzen.

Börsengang: Jost-Werke mit dem 2. Versuch

Die Jost-Werke wollen an die Börse. Für den Lkw-Zulieferer ist es der zweite Versuch. Bereits vor zwei Jahren sollte der Börsengang schon stattfinden, doch die Pläne wurden kurzfristig zurückgezogen. Jetzt soll es für den hessischen Lkw-Zulieferer klappen. Die Preisspanne für die Aktie wurde auf 25 bis 31 Euro festgelegt. Bis zum 19. Juli können die Papiere von institutionellen Investoren gezeichnet werden, am 20. ist die Erstnotiz geplant. Private Anleger bleiben jedoch außen vor. Der Börsengang soll mindestens 220 Millionen Euro einbringen, 130 Millionen davon sollen an Jost-Werke selbst gehen, schreibt das Handelsblatt.

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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