Ein jetzt vorgestellter 10-Punkte-Plan von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt soll den Schienengüterverkehr wirtschaftlich stärken. Mithilfe verschiedener Maßnahmen soll der Sektor effizienter aufgestellt und so konkurrenzfähiger gemacht werden.

Schienengüterverkehr
© A. and I. Kruk / shutterstock.com

Der Schienengüterverkehr soll in Zukunft wirtschaftlich attraktiver werden. Mit dieser Maßgabe wurde nun von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ein Masterplan vorgestellt. Dieser beinhaltet Handlungsempfehlungen, sowohl an die Bahnbranche als auch an die Politik, um zukünftig den Schienengüterverkehr noch effizienter zu gestalten. Die wichtigsten Punkte des Zehn-Punkte-Planes sind unter anderem die Anpassung der Trassenpreise, der Ausbau wichtiger Verkehrsknotenpunkte und die Verbesserung der Digitalisierung im Schienengüterverkehr. Bereits in dieser Legislaturperiode soll mit der Umsetzung des Masterplans angefangen werden.

Folgende Maßnahmen beinhaltet der Plan:

Trassenpreise: Die Anlagen- und Trassenpreise sollen erheblich gesenkt werden.

740-Meter-Netz: Das Schienennetz soll für den Betrieb von 740 Meter langen Zügen ausgebaut werden.

Großknoten: Der Plan sieht einen Ausbau der großen Verkehrsknotenpunkte Köln, Frankfurt, Hamburg, Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, München und Hannover vor.

Elektrifizierung: Der Schienenverkehr soll in Zukunft verstärkt elektrische Lösungen erhalten.

Abgaben und Steuern: Die Stromsteuer und EEG-Umlage soll für den Schienenverkehr gesenkt werden.

Digitalisierung/Telematik: Außerdem sieht der Masterplan eine zunehmende Digitalisierung vor. Damit sollen Prozesse effizienter gestaltet und so für Kunden attraktiver gemacht werden.

Automatisierung: Die Bereiche Rangieren und Kuppeln sollen eine umfassende Automatisierung erfahren.

Ausbildung: Als Reaktion auf den Fachkräftemangel soll sich die Bahnbranche verstärkt auf Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen konzentrieren.

Hybridtechnik: Elektrische Hybrid-Lokomotiven sollen ab sofort verstärkter Verwendung finden, um die derzeit vorherrschenden Elektrifizierungslücken zu schließen.

Kombinierter Verkehr: Fahrzeuge im Kombinierten Verkehr sollen zukünftig mehr Privilegien, wie den Erlass der LKW-Maut, erhalten.

Planungsbeschleunigung: Große Güterverkehrsprojekte sollen hinsichtlich ihrer Planung vereinfacht werden, um somit schneller abgeschlossen werden zu können.

Masterplan erhält großen Zuspruch

Insgesamt wurde der Masterplan von vielen Seiten positiv aufgenommen. So betonte DB-Verkehrsvorstand Berthold Huber in der Verkehrsrundschau: „Mit dem Masterplan werden wir einen erheblichen Innovationsschub auf die Schiene bringen und selber unsere Hausaufgaben erfüllen.“ Dennoch mahnten die Verantwortlichen, die Umsetzung jetzt konsequent durchzuführen. „Ziel muss es jetzt sein, dass zentrale Maßnahmen des Masterplans Eingang finden in den nächsten Koalitionsvertrag und ehrgeizig umgesetzt werden für den Schienengüterverkehr 4.0.“, so VDB-Hauptgeschäftsführer Ben Möbius.

Der Masterplan zum Schienengüterverkehr wurde vom Bundesverkehrsminister und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zusammen mit Verbänden der Eisenbahnbranche, sowie Experten aus den Bereichen Digitalwirtschaft und Wissenschaft erarbeitet.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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