Trotz der anhaltenden Debatten rund um Nachhaltigkeit und Umweltschutz landen viele Bestellungen noch immer in viel zu großen Kartons, so die Ergebnisse einer aktuellen Recherche.

Packung mit Polystyrol-Erdnüssen
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In einer Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC aus dem Jahr 2018 waren 94 Prozent der Kunden der Meinung, dass bei vielen Produkten weniger Verpackungsmaterial ausreichen würde. Schon damals, und noch vor den vielen Debatten um Umweltschutz der letzten Monate, wurde deutlich, dass ein Umdenken beim Thema Verpackungen nötig ist. Allerdings werden noch immer viele Online-Bestellungen in viel zu großen Kartons zum Kunden geschickt. Das geht aus aktuellen Recherchen des RBB-Verbrauchermagazins Super.Markt hervor. Demzufolge werden vor allem kleine Gegenstände nach wie vor in überdimensionierte Pakete geladen. Das Verbrauchermagazin bringt einen Scheibenwischer als Beispiel an, welcher mit ca. 75 m Füllstoff umwickelt verschickt wurde, so in der Meldung zu lesen.

Zu große Verpackungen aus wirtschaftlichen Gründen?

Online-Händler Amazon beispielsweise hat 30 verschiedene Kartongrößen und arbeitet mit Algorithmen, um die passende Größe zu bestimmen. Beim Versandhändler Conrad Electronics gibt es nur sechs Standard-Kartongrößen. „Dadurch kann es vorkommen, dass kleine Artikel in einem vergleichsweise großen Karton ausgeliefert werden“, wird das Unternehmen auf rbb-Nachfrage zitiert. Warum so oft überdimensionierte Kartons für kleine Bestellungen verwendet werden, erklärt Karl-Heinz Behrens, Verpackungsmittel-Mechaniker und Inhaber der Berliner Kartonagenfabrik FaPack, mit wirtschaftlichen Gründen. „Entscheidend für die Verpackungskosten sind die Lohnkosten darin. Wenn der Verpacker zu lange Zeit hat, sich zu überlegen, welche Größe er nimmt, ist das teurer als die größte Schachtel.“ Laut dem Umweltbundesamt hat Deutschland mit 18,7 Millionen Tonnen Verpackungsabfällen aktuell einen Höchstwert erreicht.

Zalando setzt mit wiederverwertbaren Verpackungen ein Zeichen

Der Modehändler Zalando hat sich der Thematik ebenfalls angenommen und will mit der Verwendung von wiederverwertbaren Verpackungen in Zukunft deutlich nachhaltiger arbeiten. Dabei setzen die Berliner allerdings auf die Kooperation der Kunden, denn diese müssen dafür die Kartons an Zalando zurücksenden. Wie das Unternehmen im Mai letzten Jahres betonte, sei ein Pilottest in Planung.

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Geschrieben von Corinna Flemming

Kommentare

#6 Harry 2021-03-30 22:44
Leider handelt es sich bei diesem Mist immernoch um eine "Umsatz"-Frage! Würde man ein Päckchen Stecknadeln ,für 99 cent in einem gepolstertem Umschlag für 1,20€versenden, würde man daran nichts verdienen!!!! Anstelle dafür nimmt man halt einen Karton für 5,95€ Versandkosten und : Schwupps verdient man gleich ca. 5€ an den Stecknadeln,wei l im Einkauf der Karton nur ca: 0,58 € kostet!!!!!! Denkt mal nach!!
#5 Antonio 2020-01-18 12:12
Hallo zusammen habt ihr alle mal gesehen das die Transporter voll bis oben hin sind 1000 Pakete wen ich meine ware sicher zum Kunde versende sollte der Karton sicher verpackt sein und grösser sein.
Wir Händler sind immer die dummen nur Gebühren liezenen im Shop Müll Verpackung Gebühren im Jahr voraus Zahlung usw..
Sonst Wirt Mann sofort abgemahnt schaud mal unseren Nachbarn Land Frankreich wen das was nicht passt gehen alle auf die Straße
Hier in Deutschland gehen alle im Bett.
So die können mich am Arsch lecken.
Werter so bald kommt die Gebühren zum ein und aus atmen in Deutschland.
Wir müssen die Welt retten.
So habe fertig
#4 Jörg Weller 2020-01-18 08:44
Hmmmm, lese gerade meinen Kommentar und erkenne, dass ich mich missverständlic h ausgedrückt habe.
Also, wir verwenden als UMVERPACKUNG IM VERSAND AUSSCHLIESSLICH NEUE KARTONAGEN !

ALTE, GEBRAUCHTE KARTONAGEN die wir selbst als Kunde erhalten, werden nach SAUBERKEIT UND GEBRAUCHSFÄHIGK EIT SORTIERT und entweder an das Papierrecycling übergeben oder aber KLEINGESCHNITTE N UND ZUR POLSTERUNG UNSERER EIGENEN WARENSENDUNGEN verwendet.





Alte, gebrauchte Kartonagen die wir
#3 Jörg Weller 2020-01-15 07:32
Ich mag den Vorschreibern zustimmen (wie die KEPler mit unseren Paketen umgehen), aber auch nicht in allen Punkten.
Wir versenden Lebensmittel die nicht nur gekühlt versendet, sondern auch immer kritische Produkte enthalten (Glas und dünne Plastikbecher mit Flüssigkeiten, zerbrechliche Produkte wie Salzstangen etc.).

Wir haben 15 verschiedene Kartonagen von 7,5 Ltr. bis 72 Liter und wir packen passend (manchmal auch mit einigem Druck), aber auch sehr sicher für den Inhalt! Das kostet nur etwas Zeit aber kein Geld weil wir dafür gebrauchte Kartonagen verwenden.

Im letzten Jahr hatten wir 3 Beschädigungen (bei mehreren tausend Paketen) durch den KEPler bei dem Flüssigkeiten ausgelaufen sind. Bei allen 3 Fällen habe ich den Schaden ersetzt bekommen weil ich die hohe Verpackungs- und Sicherungsquali tät nachweisen konnte. Zugegebener Maßen muss man aber auch sehr hartnäckig sein, sonst wird das nix.

Was ich sagen will:
Man kann auch passende Kartonage verwenden und trotzdem -SICHER- versenden und durch die Verwendung von gebrauchter Kartonage auch noch selbst recyclen ...

jm2c
#2 Joanna 2020-01-14 09:45
Wie ich hier schon erwähnt habe:
solange die Transportschäde n generell auf Kosten der Händler kommen, begeben wir uns Richtung Absurd in Fragen Verpackungsgröß e, Füllstoffmenge und Kartonstärke.
Solange die Kurierdienste mit Sendungen rumwerfen und kleinere Sendungen im Container mir schweren Futtersäcken zudecken, Lieferungen durch "über den Zaum schmeißen" durchführen und dazu noch, wie vom Gesetzgeber gewollt, muss der Händler beweisen, dass der Warenschaden im Transport entstanden ist, dann wird sich die Lage nicht ändern.
Wenn der Karton unbeschädigt angeliefert wurde, dann ist der Händler Schuld, weil die Ware im Karton schlecht verpackt wurde, wenn der Karton beschädigt wurde, dann ist auch der Händler Schuld, da er eine instabile Verpackung gewählt hatte.
Dazu wollen die Kunden nicht mitarbeiten und wollen den Sendungsinhalt beim Empfang nicht prüfen. Dann hat die Transportfirma es ganz einfach bei der Antwort auf die Reklamation: Das Paket wurde ohne Vorbehalte entgegengenomme n.
Somit wählt der Händler immer stärkere Kartons und steckt immer mehr Füllstoffe um die Ware rein, bis er einen finanziell akzeptablen Punkt erreicht hat zwischen Verpackungskost en und Verlusten bei Reklamationen.
Es bleibt uns an den Gesetzgeber zu lobben, dass er die Gesetze so ändert, dass die Beweislast - bei wem die Transportschäde n entstanden sind - auf Seite der Transportfirma liegen. Dann hat sie ein Interesse daran mit fremder Ware behutsam umzugehen.
#1 Erwin Klee 2020-01-14 08:31
Für die grossen Firmen mag das hinkommen das zu große Verpackung verschickt wird, gleichgüldig ist hier die Grösse,
das Paket der Grossen Player kommt immer in neuwertigem Zustand beim Kunden an.
Ich der ich ein kleiner Player, kann es mir nicht leisen in wirtschftlicher Grösse zu verschicken, am besten alles doppelt und dreifach und so groß wie möglich verpacken, DHL kriegt alles demoliert.
Sollte ich es wagen so einen filigranen Karton der Grossen wieder zuverwenden wird das garantiert ein Transportschaden,
es wird einfach brutaler umgegangen mit den kleinen Versendern !
Alles wird versichert verschickt aber versucht man im Fall der Fälle die Versicherung (DHL) in Anspruch zu nehmen ist das ein Kampf mit einem Stück Seife, Zeitverschwendu ng.



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