Paketdienstleister UPS profitiert erneut vom E-Commerce und schließt das Geschäftsjahr und vor allem sein viertes Quartal mit einer guten Bilanz ab. 

UPS-Lieferwagen
Willy Barton / Shutterstock.com

Der United Parcel Service (UPS) konnte für 2021 ein deutliches Umsatz- und Gewinnplus erreichen:  Die Gesamterlöse kletterten um 15 Prozent auf 97,3 Mrd. US-Dollar nach oben, der bereinigte Gewinn beläuft sich auf 13,1 Mrd. US-Dollar – ein Plus von 50,8 Prozent. Allein im wichtigen vierten Quartal erwirtschaftete mit 27,8 Milliarden US-Dollar 11,5 Prozent mehr Gesamtumsatz als im Vorjahreszeitraum, der Gewinn stieg von Oktober bis Dezember auf einen Rekordwert von 3,15 Mrd. US-Dollar bzw. 3,59 US-Dollar pro Aktie. 

„Die Umsetzung unserer Strategie führt zu positiven Finanzergebnissen und zu einer starken Dynamik auf dem Weg ins Jahr 2022“, sagte Carol Tomé, Chief Executive Officer, zur offiziellen Veröffentlichung der Ergebnisse am Dienstag.

UPS: „Wir haben eine sehr gute Beziehung zu Amazon“

Unter Tomés Führung, die sie inmitten der Corona-Pandemie 2020 übernommen hatte, setzt der Konzern weiterhin auf das Motto: „Besser, nicht größer“ und akquiriert eher lukrative Aufträge, unabhängig vom Volumen, unter anderem von Firmen aus dem Gesundheitswesen sowie kleinerer und mittlerer Betriebe (KMU). Die Strategie zahlte sich aus: In den USA stieg das durchschnittliche Auftragsvolumen von KMU trotz höherer Versandpreise um 18 Prozent. 

Starken Aufwind erhielt UPS auch durch seinen größten Kunden Amazon: Der Anteil an den Gesamteinnahmen durch Aufträge für den Online-Konzern stieg 2021 um 11,7 Prozent. Zwar nehmen Amazons Bestrebungen zum Ausbau eines eigenen Logistiknetzwerkes immer größere Ausmaße an, doch UPS komme mit dem E-Commerce-Riesen offenbar auf einen grünen Zweig: „Wir haben eine sehr gute Beziehung zu Amazon. Wir haben uns auf das Volumen geeinigt, das wir übernehmen sollten, und auf das Volumen, das sie behalten sollten – was für beide Unternehmen am besten funktioniert“, sagte Carol Tomé laut der Nachrichtenagentur Reuters

Optimistisch ins neue Geschäftsjahr

Im ersten Corona-Jahr 2020 hatten hohe Rückstellungen für Pensionen und Abschreibungen den Konzern noch deutlich belastet, aufgrund  „anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten“ hatte man zudem im letzten Geschäftsjahr zunächst auf Prognosen verzichtet. Nun zeigt sich UPS deutlich optimistischer: Angesichts der guten Ergebnisse erhöhte der Logistiker die Quartalsdividende um 49 Prozent bzw. 1,52 US-Dollar pro Aktie. Für 2022 wird ein Umsatz von etwa 102 Mrd. US-Dollar erwartet – ein Wert, der laut Reuters über den Schätzungen von Analysehäusern liegt, die mit etwa 100 Mrd. US-Dollar Umsatz rechneten. 

Für das kommende Jahr wolle UPS rund 5,5 Mrd. US-Dollar investieren. Ein Großteil soll in Paketetiketten mit RFID-Technologie (Radio-frequency Identification) gesteckt werden: Die Aufkleber haben eine Antenne und einen Speicherchip integriert, wodurch Sendungen mittels elektromagnetischer Wellen identifiziert werden können. Zudem sollen Gelder in den Ausbau der Elektrofahrzeugflotte fließen.

 

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen in der Logistik informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!
/
Geschrieben von Hanna Behn




Kommentar schreiben

Sicherheitscode
Captcha aktualisieren