KEP-Dienstleister UPS konnte das zweite Quartal 2021 mit positiven Ergebnissen abschließen. 

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UPS erzielte im Zeitraum von April bis Juni 2021 einen operativen Gewinn von etwa 3,3 Mrd. US-Dollar. Mit einer Steigerung von 47,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich der Gewinn damit fast verdoppelt, wie aus den aktuellen Geschäftszahlen hervorgeht. Am 30. April, und damit innerhalb des zweiten Quartals, hatte UPS auch den Verkauf seiner Frachtsparte UPS Freight an den kanadischen Transport- und Logistikkonzern TFI International Inc. für 800 Millionen US-Dollar abgeschlossen, wodurch auch Pensions- und Ruhestandsverpflichtungen um 2,1 Mrd. US-Dollar gesenkt wurden. Die Neubewertung hätte aber keinen nennenswerten Einfluss auf den konsolidierten Nettogewinn des Unternehmens im zweiten Quartal gehabt, heißt es.

Umsätze übertrafen Prognosen

Auch die Erlöse konnte UPS um 14,5 Prozent steigern, sie beliefen sich nunmehr auf 23,42 Mrd. US-Dollar. Damit habe der Paketdienst die Expertenprognosen, die von 23,24 Mrd. US-Dollar Umsatz ausgegangenen waren, deutlich übertroffen, wie das Nachrichten-Portal Reuters meldet.

Im internationalen Segment steigerte UPS den Umsatz um 30 Prozent, hier habe man im Europageschäft die höchsten Erlöse erzielt, teilt der Konzern weiter mit. 

Sinkt die Nachfrage aus dem E-Commerce?

Noch im ersten Quartal hatte der US-Logistiker eine steigende Nachfrage bei den Paketen verzeichnet. Für das zweite Quartal registrierte UPS allerdings einen Rückgang des Sendungsvolumens um 2,9 Prozent, der damit erzielte Umsatz sei um vier Prozent gesunken. Die Anleger interpretierten den Volumenrückgang als Hinweis darauf, dass sich der pandemiebedingte Nachfragetrend verlangsame, so Reuters zufolge die Einschätzung von Analysten. Dies hatte zur Folge, dass der Wert pro Aktie nach Bekanntgabe der Ergebnisse um 9,3 Prozent auf einen Wert von 190,32 US-Dollar fiel – der niedrigste Stand seit April. 

Darüber hinaus hatte das Management erklärt, dass das Volumen in der zweiten Jahreshälfte weiteren Belastungen ausgesetzt sein könnte, da Kunden wieder vermehrt zum Einkaufen in die Geschäfte zurückkehren und letztere sich wiederum bemühen, ihre Bestände aufzufüllen. Wegen der angespannten Situation in den globalen Lieferketten, die u. a. auf die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus zurückzuführen sei, stecken zudem aktuell zahlreiche Waren in den Häfen und Bahnhöfen fest. 

UPS-CEO Carol Tomé bekräftigte die Strategie „Besser statt größer“. Derzeit bereit man sich auf das Weihnachtsgeschäft vor, zu dem teils mehr als fünf Millionen Pakete pro Tag erwartet werden. UPS reserviere derzeit Flugzeuge und Einrichtungen, die laut Tomé für den zu erwartenden Ansturm nötig seien. Für das laufende Geschäftsjahr plane UPS zudem Investitionen in Höhe von etwa vier Mrd. US-Dollar. 

 

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Geschrieben von Hanna Behn