Die kommerzielle Nutzung von Drohnen beschäftigt nicht mehr nur die Wirtschaft. In einem Symposium in Montreal diskutierte die Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) der Vereinten Nationen (UN) zusammen mit Konzerne wie Amazon, Boeing und Google über globale Standards.

Drei Drohnen mit Paketen vor blauem Stadt-Hintergrund
© MK photograp55 – shutterstock.com

Immer wieder gibt es von einzelnen Unternehmen Vorstöße beim Einsatz von Drohnen. Doch von einer flächendeckenden kommerziellen Nutzung ist man noch weit entfernt. Nur wenige Ausnahmen sind aktuell bekannt – wie beispielsweise in der Schweiz.

Schweiz lässt kommerzielle Drohnennutzung zu

Wie trendsderzukunft.de berichtet, hat das US-Unternehmen Matternet nun die Erlaubnis erhalten, Medikamenten-Transporte zu Apotheken oder Krankenhäusern zukünftig per Drohne durchzuführen. Die Kosten pro Flug sollen zwischen fünf und 10 Euro liegen und sind somit erheblich günstiger als die Nutzung eines Autokuriers. Besonders spannend: Die Drohnen sollen auch in urbanen Gebieten eingesetzt werden. Voraussetzung für die Nutzung ist ein fest installierter Landeplatz. Bereits 2019 soll der kommerzielle Betrieb starten, Tests wurden im Vorfeld mit der schweizerischen Post durchgeführt.  

Während die Schweiz sich beim Einsatz von Drohnen fortschrittlich zeigt und auf die kommerzielle Nutzung setzt, sind es in Deutschland eher Privatpersonen, die sich Drohnen zum Hobby gemacht haben. Diese sorgen jedoch regelmäßig für Ärger. Im gesamten Jahr 2016 kam es zu 64 Behinderungen im deutschen Luftraum, nach nur 14 Vorfällen in 2015. Erst am vergangenen Wochenende war am Flughafen Köln Bonn eine Drohne aufgefallen. Nach Angaben der Flugsicherung (DFS) musste die Landebahn kurzzeitig gesperrt werden, schreibt pr-online.de.

UN: Industrielle Zusammenarbeit soll weltweit verbessert und beschleunigt werden

Da die Bedürfnisse der Wirtschaft und die Gefahren für die Luftsicherheit stetig zunehmen, wurde das Thema Drohnen-Luftfahrt nun von internationale Luftfahrtbehörden diskutiert. Wie Inside-Channels.ch berichten, fand am Wochenende in Montreal ein entsprechendes Symposium über globale Standards im Bereich der Drohnen-Luftfahrt statt. Neben Vertretern aus Wissenschaft und von Behörden waren auch Startups und Konzerne wie Amazon, Boeing und Google bei dem Treffen anwesend. Beim zweitägigen Event im Hauptquartier der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) der Vereinigten Nationen (UN) erwartete man noch keine konkreten Regeln. Allerdings wollte man, so erklärt Stephen Creamer, Top-Sicherheitsmann der ICAO, die industrielle Zusammenarbeit weltweit verbessern und beschleunigen. Hintergrund des Treffens war unter anderem die Tatsache, dass es zu lange dauere, bis einzelne Länder verbindliche Regeln vereinbart hätten, um sie dann in die internationalen Richtlinien einzupassen. 

Die ICAO will deshalb schon heute globale, freiwillige Standards für die Branche erarbeiten. Neben den Standards will man zudem ein zentralisiertes Informationssystem für die Registrierung von Drohnen schaffen. Durch dieses System sollen nationale Behörden Drohnensichtungen auf ihrem Territorium einordnen könnten. Weiterhin sollen an einem Kommunikationssystem, dem Tracking und einem regelmäßig aktualisierten System des Geofencing gearbeitet werden.

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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