Wöchentlich tummeln sich um die 25 neuen UPS-Fahrer auf dem 4.500 Quadratmeter großen UPS-Trainingsgelände in Köln. Das bis dato einzige Trainingszentrum soll die UPS-Fahrer auf ihre neuen Aufgaben vorbereiten. Doch wie läuft das genau ab? Alles Theorie oder auch Praxis?

UPS Lieferwagen Fahrerkabine

l i g h t p o e t / Shutterstock.com

Mit Leistung überzeugen – so könnte man die Einstellung von UPS gegenüber seinen Kunden auch betiteln. Und wenn es geht, soll die Leistung immer gleichbleibend auf einem hohen Niveau sein. Ausrutscher darf es nicht geben. Doch wie schafft man es, alle Angestellten und vor allem die Paket-Boten auf eine Linie zu bekommen? Ganz klar: ein einheitliches Training für alle.

Und genau so ein Training muss jeder UPS-Neuling erfüllen und dafür zu Beginn seiner Paketboten-Karriere eine Woche nach Köln, denn dort befindet sich das bis dato in Europa einzige UPS-Trainingszentrum. Ngin-mobility.com war nun bei UPS Integrad, dem Trainingszentrum des Paketdienstes United Parcel Service (UPS), zu Besuch und hat hinter die Umzäunungen geblickt.

Die Fläche des UPS-Trainingszentrums umfasst 4.500 Quadratmeter. Fahrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz trainieren und lernen hier zusammen, wie sie Pakete ausliefern und sich Kunden gegenüber verhalten sollen.

Theorie und Praxis

UPS gilt als äußerst strenger Arbeitgeber. Vorgaben gibt es viele, alles muss perfekt sein – so wirkt nach Angabe von Kim Richters auch das ganze Gelände. In der Halle der Anlage, die weiß-grau glänzt und extrem sauber wirkt, stehen vier blank geputzte UPS-Wagen für die Übungen. Daneben sitzen die angehenden Fahrer in ihren braunen Uniformen in einem abgedunkelten Raum vor ihren Computern. Mithilfe von Software-Programmen werden Fahrten und mögliche Gefahren, wie spielende Kinder oder ausscherende Fahrzeuge, simuliert. Aber nicht nur das: An anderen Stationen wird das richtige Beladen des Fahrzeuges oder der Einsatz der Sackkarre geübt.

Theorie ist dabei natürlich nicht alles. In den fünf Trainings-Tagen lernen die UPS-Fahrer auch, wie sie ihre Gelenke schonen können, indem sie sich beim Ein- und Aussteigen am Griff neben der Tür festhalten. An anderen Stationen lernen sie „richtig auf Glatteis zu gehen“ – nämlich mit kleinen Schritten, langsam und vorsichtig. Weiterhin werden Fahrten mit dem Supervisor durch Köln-Westhoven und Übungen auf der Außenanlage mit Holzhütten, Laderampen, Straßenschildern und sogar Zebrastreifen für eine realitätsnahe Erfahrung durchgeführt.

UPS legt Wert auf ein perfektes Erscheinungsbild

In dem Trainingslager wird aber nicht nur gelehrt, wie die Fahrer mit den Paketen umgehen sollen und wie sie auf ihre Gesundheit achten. UPS gilt als strenger Arbeitgeber und will, dass alles perfekt ist. Auch das Erscheinungsbild seiner Mitarbeiter. Nach Richters dürfen UPS-Fahrer weder Bart noch Piercings haben und auch die Kappe darf nur richtig herum getragen werden. Ein perfektes Benehmen gegenüber dem Kunden ist dabei genauso wichtig wie eine tadellose Uniform.

Auf dem Kölner Trainingsgelände wurden im ersten halben Jahr nach Eröffnung 287 Zusteller ausgebildet. Tendenz steigend. Neben Fahrern aus der DACH-Region sollen zudem zukünftig auch Zusteller aus anderen europäischen Ländern wie Frankreich hier ausgebildet werden. UPS plant zudem ein weiteres Trainingszentrum in Großbritannien.

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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