Die Gewerkschaft DPVKOM hat Postmitarbeiter in Magdeburg zu einem Warnstreik aufgerufen. Es dürfte erst der Anfang sein.

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Die prophezeiten Streiks bei der Deutschen Post haben begonnen. Am heutigen Donnerstag wurden die Mitarbeitenden der Deutschen Post in Sülzetal (Landkreis Börde) zu einem Warnstreik aufgerufen. Initiator des Streiks ist die Gewerkschaft DPVKOM. Auch im niedersächsischen Braunschweig, einem Standort, der zur Niederlassung nahe Magdeburg gehört, sollen die Angestellten heute ihre Arbeit ruhen lassen. Rund 200 Mitarbeiter werden zu den Arbeitsniederlegungen erwartet, wie der mdr berichtet.

Hintergrund sind die noch im Januar beginnenden Tarifverhandlungen. Schon im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass die Vorstellungen zwischen den Gewerkschaften und der Deutschen Post DHL Group deutlich auseinandergehen.

Forderung von bis zu 15 Prozent mehr Gehalt

So will die DPVKOM unter anderem 12 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten sowie einen Weihnachtsgeldanspruch ab dem ersten Arbeitstag. Mit den jetzt beginnenden Streiks will die Gewerkschaft ihren Forderungen noch mehr Nachdruck verleihen. „Diese hohe Entgeltforderung ist nicht nur angesichts der stetig steigenden Preise für Lebensmittel und Energie vollauf gerechtfertigt. Die Deutsche Post zählt eindeutig zu den Gewinnern der Corona-Pandemie“, heißt es dazu bei der Süddeutschen Zeitung. Der Konzern ging als einer der großen Gewinner aus der Coronakrise hervor, mit einem prognostizierten Ergebnis von 8,4 Milliarden Euro steht das Unternehmen vor ihrem bislang besten Geschäftsjahr.

Verdi hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, sogar 15 Prozent mehr Lohn für alle rund 160.000 Postangestellten zu fordern. Die Post hatte dies bereits als „realitätsfern“ bezeichnet.

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Rund 20.000 Paket werden liegen bleiben

Der Streik am heutigen Donnerstag soll von 5:00 Uhr bis 20:00 Uhr andauern, außerdem soll am Abend eine Kundgebung in Sülzetal stattfinden. Von den Arbeitsniederlegungen werden wohl an die 20.000 Pakete betroffen sein, die heute nicht zugestellt bzw. weitertransportiert werden. Sollte es bei den anstehenden Tarifverhandlungen zu keiner Einigung kommen, könnten in den nächsten Wochen noch weitere und durchaus größere Warnstreiks folgen.

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Geschrieben von Corinna Flemming

Kommentare

#1 gunnar 2023-01-07 09:43
da werden die aktionäre aber sehr traurig sein.
aber dhl/post holen sich das dann irgendwo doppelt und dreifach mit preisehöhungen und leistungsminder ung wieder rein.



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