Um ihre Mitarbeiter zu schützen, hat die Deutsche Post die Zustellung in einem Duisburger Stadtteil gestoppt. Anwohner sollen sich nicht an die Corona-Regeln halten.

Deutsche Post Auto
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Zusteller kommen notgedrungen mit vielen Menschen in Kontakt, umso wichtiger ist es deswegen, sich in der aktuellen Situation an die Abstands- und Hygieneregeln zu halten. Dies scheint im Duisburger Stadtteil Rheinhausen allerdings nicht der Fall zu sein. Nach Angaben der Deutschen Post würden die Anwohner hier nicht die geltenden Corona-Regeln einhalten. Bereits seit einigen Monaten hat der Logistiker deswegen die Zustellung in einer Sackgasse des Viertels eingestellt.

Untolerierbare Situation für die Boten

Wie Britta Töllner, Sprecherin der Deutschen Post beim Spiegel erklärt, hatten Anwohner des Bezirks teilweise die Transporter der Zusteller umringt, dabei wurde weder auf die Abstände geachtet noch wurden Masken getragen. Die Situation sei für die betroffenen Mitarbeiter nicht mehr tolerabel gewesen, sie hätten sich in ihrer Sicherheit gefährdet gefühlt. Deswegen hat sich der Bonner Logistiker vor ein paar Monaten zu dem Schritt entschieden hat, keine Sendungen mehr in die Hausbriefkästen des Viertels zuzustellen.

Bereits seit Februar können die Anwohner des betroffenen Bezirks ihre Sendungen nun nur noch in einer benachbarten Filiale abholen. Im letzten Jahr soll es schon ähnliche Vorfälle gegeben haben, nach Angaben der Deutschen Post habe man versucht, mit Dolmetschern und Streetworkern die Bewohner des Bezirks zur besseren Einhaltung der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus zu bewegen, allerdings ohne wirklichen Erfolg. Wie lange die Zustellung in der betroffenen Straße ausgesetzt wird, dazu wollte die Post-Sprecherin keine konkrete Aussage machen und verwies auf die Gesundheit der Zusteller. „Erst muss dauerhaft sichergestellt sein, dass sie nicht in Gefahr geraten“, betont Töllner.

Auch Konkurrent DPD hat aktuell die Haustürzustellung in einem Leipziger Stadtteil ausgesetzt. Der Paketdienst hat diese Maßnahme allerdings nicht wegen der Coronakrise, sondern wegen wiederholten Angriffen auf die eigenen Paketboten ergriffen.

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Geschrieben von Corinna Flemming