In der Leipziger Eisenbahnstraße wird DPD vorerst keine Haustürzustellung mehr durchführen. Grund sind eine Reihe von Übergriffen auf Paketboten in den vergangenen Monaten.

DPD Zusteller
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DPD macht sich Sorgen um die Sicherheit seiner Mitarbeiter. Im Leipziger Osten, genauer in und um die Eisenbahnstraße, kam es in den letzten Monaten verstärkt zu Übergriffen auf Paketboten. Nun hat der Dienstleister Konsequenzen daraus gezogen und wird für das Gebiet vorerst keine Haustürzustellungen mehr anbieten.

„In ganz Deutschland kommt DPD grundsätzlich stets bis an die Haustür, um ein Paket zuzustellen“, betont Pressesprecher Peter Rey in der LVZ. „In der Leipziger Eisenbahnstraße und sehr wenigen direkt angrenzenden Straßen ist die Haustürzustellung aktuell jedoch ausgesetzt, nachdem unsere Zustellerinnen und Zusteller in den vergangenen Wochen und Monaten vermehrt von bedrohlichen Situationen und tätlichen Übergriffen berichtet haben.“ Nach eigenen Angaben soll es sich bei dem Schritt allerdings um einen Ausnahmefall handeln, der sowohl räumlich als auch zeitlich begrenzt ist.

Auslieferung in naheliegende Paketshops

Statt der Zustellung direkt zu den Kunden, werden die Sendungen nun vorerst in umliegende Paketshops ausgeliefert. Darüber hat DPD speziell für Empfänger im betroffenen Gebiet einen Flyer produziert, um über die aktuelle Situation aufzuklären. Zusätzlich werden diese per E-Mail darüber informiert, wenn ihre Sendung im Paketshop zur Abholung bereit liegt.

DPD Zettel Paketshop
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Die Betreiber der Paketshops haben die neueste Vorgehensweise des KEP-Dienstleisters eher mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Aktuell bekomme man ein Vielfaches der sonstigen Paketmenge angeliefert, der zusätzliche Mehraufwand sei zuzeit kaum zu schaffen, wie eine Leipziger Paketshop-Inhaberin gegenüber der LVZ betont. Wie die DPD versichert, soll die aktuelle Situation aber keinesfalls eine Dauerlösung sei, man möchte die Haustürzustellung im Gebiet rund um die Eisenbahnstraße so schnell wie möglich wieder aufnehmen, „natürlich stets unter Berücksichtigung unserer Fürsorgepflicht gegenüber den Zustellerinnen und Zustellern“, so Peter Rey.

Polizei registriert vermehrt Straftaten

In den letzten Wochen hat auch die Polizei eine Reihe von Übergriffen und Drohungen auf Paketboten registriert, so wurden Waren aus einem Transporter gestohlen, während der Bote dabei war, Pakete zuzustellen. „Es wird immer schlimmer“, so die Empfindungen der Paketshop-Inhaberin. „So etwas passiert jetzt schon am helllichten Tag.“ Nach Angaben der Polizei spielt bei den meisten Fällen Gewalt allerdings keine Rolle, eher werden Pakete aus unverschlossenen Fahrzeugen entwendet. Dies ließe sich durch „eigenverantwortliches und umsichtiges Handeln“ leicht vermeiden, so die Meinung der Behörden.

Geschrieben von Corinna Flemming
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