Die Gewerkschaft Verdi geht in Tarifgespräche mit der Deutschen Post und fordert höhere Löhne.

Gewerkschaft Verdi Gebäude in Dortmund
Binder Medienagentur / Shutterstock.com

Verdi will mit der Deutschen Post einen neuen Tarifvertrag für die 140.000 Tarifbeschäftigten bei dem Logistik- und Zustellunternehmen verhandeln. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent für die Beschäftigten. Die Laufzeit dieses neuen Tarifvertrages solle zwölf Monate betragen. 

Daneben sollen auch die Vergütungen für Ausbildung um 90 Euro im Monat steigen und die ca. 33.000 Beamte und Beamtinnen sollen auch künftig von der sogenannten Postzulage – einer postspezifischen Form der Sonderzulage für Bundesbeamte – profitieren können. 

Verdi: Post-Angestellte leisten „Außerordentliches“ 

Diese Forderungen beschloss aktuell die zuständige Verdi-Tarifkommission in Fulda. Dem vorausgegangen sei hierbei die Befragung von 40.477 Gewerkschaftsmitgliedern in den Betrieben der Deutschen Post. „Die Befragung hat gezeigt, unsere Mitglieder erwarten eine deutliche und nachhaltige Tariferhöhung“, erklärt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis in der entsprechenden Pressemitteilung und ergänzt: „Die Beschäftigten leisten Außerordentliches – vor der Corona-Pandemie und während der Pandemie.“ Die Beschäftigten hätten in den vergangenen Wochen und Monaten bis zu 40 Prozent mehr Paketvolumen bewältigt – zusätzlich unter der Auflage, die Abstandsregeln bzw. Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen einzuhalten.

Weiter rechtfertigt Verdi die Forderung mit der guten wirtschaftlichen Lage des Bonner Logistikers: So konnte der Konzern seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,1 Prozent auf 16 Milliarden Euro erhöhen und den Gewinn um 18,6 Prozent auf 912 Millionen Euro steigern.

Tarifgespräche ab 28. August

Die sogenannte Friedenspflicht, bei dem sich die Tarifparteien verpflichten, den Arbeitsfrieden zu wahren und beispielsweise Streiks zu unterlassen, ende am 31. August. Die Tarifverhandlungen mit der Post sollen am 28. August beginnen. Zuletzt hatten sich beide Parteien im Jahr 2018 auf eine Erhöhung von 3 Prozent bzw. bis Oktober 2019 von weiteren 2,1 Prozent geeinigt.

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Geschrieben von Hanna Behn




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