Bei der Fraport AG stehen mehrere Tausend Stellen auf der Streichliste. Schuld sind die negativen Entwicklungen im Flugverkehr aufgrund der Coronakrise.

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Noch sind die endgültigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Wirtschaft längst nicht abzuschätzen. Klar ist allerdings bereits jetzt: Nicht jedes Unternehmen wird die Krise überstehen, einige werden sich mit einem massiven Stellenabbau gerade so retten können. Nachdem bereits Kuehne+Nagel bekannt gegeben hat, erhebliche Einschnitte beim Personal machen zu müssen, kommt eine ähnliche Ankündigung jetzt auch von der Fraport AG. Wie die DVZ aus Insiderkreisen erfahren haben will, könnten rund 3.000 Jobs bei der Flughafenbetreiberin wegfallen. Dies würde rund 14 Prozent der aktuell 22.000 Beschäftigen betreffen.

Das Unternehmen nannte zwar keine konkreten Zahlen, bestätigte aber die Personalaufwendungen reduzieren und „die Personalmengen an das prognostizierte geringere jährliche Verkehrsvolumen anpassen zu müssen“.

Flughafen stehen schwere Zeiten bevor

Der Stellenabbau in der Verwaltung des Konzerns sowie in logistischen und unterstützenden Funktionen werde wohl bei 30 Prozent liegen, in den sogenannten direkt verkehrsabhängigen Bereichen geht man von 15 bis 20 Prozent aus. Dass das Verkehrsvolumen in den kommenden Jahren an die Zeiten von vor Corona anknüpfen wird, erwartet Fraport-CEO Stefan Schulte nicht. Im aktuellen Jahr rechnet er mit 30 bis 40 Prozent des Verkehrsvolumens, auch für 2021 erwartet er im Vergleich zu den Zeiten vor des Ausbruchs „auch nicht viel mehr als 50 Prozent des Verkehrs“. 2023 werden die Werte noch immer 15 bis 20 Prozent niedriger sein, als dies 2019 der Fall war.

Generell wird der Luftverkehr nach überstandener Krise deutlich anders aussehen als vorher, so die Prognose des Vorstandsvorsitzenden der Flughafenbetreiberin. „Ein Teil der Geschäftskunden wird in virtuellen Konferenzen bleiben; ein Teil der Privatkunden wird sich Reisen nicht leisten können, denn wir werden weniger Airlines haben, wir werden höhere Ticketpreise haben. Wir werden einen wesentlich intensiveren Wettbewerb haben.“ Fraport müsse sich also bereits jetzt auf das geänderte Geschäftsumfeld anpassen, um auch langfristig überlebensfähig zu sein.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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