Kuehne+Nagel wird mit deutlich weniger Mitarbeitern aus der Coronakrise hervorgehen. Das deutete Mehrheitseigner Klaus-Michael Kühne nun an.

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Der Logistik-Konzern Kuehne+Nagel ist aufgrund der Coronakrise offenbar stark in Bedrängnis geraten. Dem Konzern drohen tiefe Einschnitte, wie Mehrheitseigner Klaus-Michael Kühne nun laut Finanzen.ch gegenüber der Welt am Samstag andeutete. „Es könnte sein, dass die Gruppe am Ende 20 bis 25 Prozent weniger Mitarbeiter haben wird als vorher“, so Kühne. „Wir werden kleiner aus der Krise herauskommen, als wir es vorher waren.“

Die Einschnitte dürften vor allem gewerbliche Stellen in den Lagerhallen betreffen. Kuehne+Nagel beschäftigt derzeit weltweit rund 83.000 Mitarbeiter, von dem Stellenabbau könnten also rund 16.000 bis rund 20.000 Angestellte betroffen sein.

Vermutlich keine Entlassungen in Deutschland

In Deutschland und anderen europäischen Ländern dürfte die Situation allerdings vergleichsweise entspannt sein: Hier nutzt der Logistik-Konzern die Kurzarbeit, um die Lage zu überstehen. In Deutschland rechne Kühne deshalb auch nicht mit Entlassungen. Anders ist das in den USA: In den Staaten gibt es kein mit der Kurzarbeit vergleichbares System.

Die Coronakrise wird sich deutlich auf das Ergebnis der Gruppe auswirken. Kühne rechne damit, dass das Jahresergebnis „in jedem Fall deutlich schlechter ausfallen“ werde als im vergangenen Jahr, schreibt Finanzen.ch. Die Gruppe werde ihre Ansprüche reduzieren müssen, betonte der Großaktionär. Zwar konnte Kuehne+Nagel die Erwartungen im ersten Quartal übertreffen, doch daraus lasse sich keine Entwicklung für den Rest des Jahres ablesen.

Kuehne+Nagel schüttet keine Dividende aus

„Die Momente der Wahrheit kommen von April bis Juni“, erklärt Klaus-Michael Kühne. Die Transportmengen seien stark zurückgegangen. Nun hänge vieles davon ab, ob die weltweite Wirtschaft ab Juni wieder hochgefahren wird. Doch das ist ungewiss. Und die Ungewissheit darüber, wie lange die Coronakrise noch anhalten wird, ist das größte Problem für den Logistik-Konzern. Kühne rechne damit, dass die Wirtschaftsleistung einige Jahre Rückschritte hinnehmen müsse.

Kuehne+Nagel hat angekündigt, keine Dividende auszuschütten. Für den Großaktionär ist das nach eigenen Angaben kein Problem: „Ich kann gut ohne Dividende auskommen“, so Kühne.

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Geschrieben von Michael Pohlgeers




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