Wie auch andere Paketzusteller will UPS künftig vermehrt Fahrzeuge mit Elektroantrieb für die Auslieferung von Paketen nutzen und gab aktuell eine Großbestellung beim britischen StartUp Arrival auf. 

UPS Elektro-Lieferfahrzeug von Arrival
© UPS/Arrival

Insgesamt orderte der US-Paketdienst UPS zunächst 10.000 Fahrzeuge bei dem britischen E-Auto-Hersteller Arrival. Sie sollen von 2020 bis 2024 in Großbritannien, Europa und Nordamerika im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro pro Jahr ausgeliefert werden. Zusätzlich habe UPS die Option, innerhalb dieses Zeitraums weitere 10.000 Fahrzeugen zu bestellen. Gleichsam beteiligt sich der US-Konzern finanziell an dem StartUp – in welcher Höhe, ist aber nicht bekannt.

Fahrzeuge erhalten Ausstattung für autonomes Fahren

„Unsere Investition und Partnerschaft mit Arrival steht in direktem Zusammenhang mit der Transformationsstrategie von UPS, die auf dem Einsatz modernster Technologien beruht: Diese Fahrzeuge werden zu den fortschrittlichsten Paketzustellfahrzeugen der Welt gehören und die Industriestandards für elektrische, vernetzte und intelligente Fahrzeuglösungen neu definieren“, so Carlton Rose, Präsident von UPS Global Fleet Maintenance & Engineering, laut Arrival-Unternehmensmeldung

Fortschrittlich ist etwa, dass die E-Autos von Arrival für UPS über Advanced Driver-Assistance Systems (ADAS) – Assistenzsysteme für autonomes Fahren – verfügen sollen. Die Systeme seien aber nicht für die Nutzung im öffentlichen Straßenverkehr vorgesehen, sondern nur für automatisierte Fahrten innerhalb der UPS-Depots. Erste Pilotversuche mit den Assistenzsystemen sollen noch im Laufe des Jahres erfolgen, meldet Golem hierzu.

Luke Wake, International Director of Automotive Engineering & Advanced Technology bei UPS, erklärte zudem gegenüber dem Handelsblatt, dass UPS nicht gänzlich auf die eigenen Fahrer verzichten wolle: „Schon heute verbringen die Fahrer viel mehr Zeit mit dem Kontakt mit den Kunden als beim eigentlichen Fahren. Das wird auch so bleiben.“ 

Absage an traditionelle Automobilhersteller 

Auch erklärte Luke Wake, dass UPS seit Jahren mehr Elektro-Fahrzeuge wolle. Der Grund, warum man sich bei dem Großauftrag für das britische StartUp entschieden habe, sei, dass große Autohersteller ihnen nichts geboten hätten, was den eigenen Anforderungen entsprach. „Die traditionellen Autohersteller wandeln sich zwar derzeit. Aber der Wandel geht zu langsam voran“, so seine Kritik. 

Bereits seit 2010 kooperiert UPS aber auch mit der deutschen Elektro-Fahrzeuge Schwaben GmbH (EFA-S). Diese baut die UPS-Zustellfahrzeuge mit Diesel-Antrieb in Elektrofahrzeuge um.  

UPS hatte für die Umstellung auch mit den StreetScootern der Post-Tochter geliebäugelt, aber aufgrund deren Größe auf die Modelle verzichtet. Anders als Amazon: Der Online-Händler hat jüngst 40 StreetScooter des Typs WORK Box und 60 Ladestationen für sein Verteilzentrum in München erworben.  

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Geschrieben von Hanna Behn




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