Für einen flexiblen Versandservice sind die deutschen Paketkunden durchaus bereit, einen Aufschlag zu zahlen. Das geht aus der neuen Studie „Flexibel, schnell, umweltfreundlich: Wege aus dem Paketdilemma“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor.

Hand mit Geldssack
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Steigende Paketmengen und höhere Ansprüche der Kunden stellen die deutschen Logistiker besonders in der Weihnachtszeit vor immer größere Probleme. Dabei ist die Flexibilität den deutschen Konsumenten sehr wichtig: Zwei Drittel würden ihr Paket gerne in einem selbstgewählten Zeitfenster entgegennehmen. Für diesen Service sind die Deutschen allerdings auch bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. So wären vier von zehn Bundesbürgern bereit, für die eigenständige Wahl eines Lieferzeitfensters durchschnittlich 2,40 Euro zu zahlen. Dies geht aus der Studie „Flexibel, schnell, umweltfreundlich: Wege aus dem Paketdilemma“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor, bei welcher 1.000 deutsche Bürger befragt wurden.

„Konsumenten sind sich zunehmend bewusst, dass Paketlieferungen kein freies Gut sind. Sie nehmen durchaus Qualitätsunterschiede wahr und sind bereit, für flexible, zuverlässige, schnelle und umweltfreundliche Leistungen zu bezahlen“, so Dietmar Prümm, Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PwC Deutschland. „Für Logistiker und Onlinehändler eröffnet dies neue Optionen: Sie müssen sich nicht alleine über den Preis differenzieren, sondern können auch durch ihre Leistung punkten.“

Jeder Zweite würde Zuschlag für Haustürlieferung zahlen

Zwar wird immer noch ein Großteil der Pakete direkt an der Haustür zugestellt, für die Lieferdienste ist dieser Service allerdings mit hohem Aufwand verbunden. Der einheitlichen Lieferung an eine zentrale Stelle, wie beispielsweise einem Paketshop, stehen die Deutschen relativ offen gegenüber. Laut der Studie wäre jeder Zweite bereit, seine Pakete an einem zentrale Punkt abzuholen, würde dies zur Norm werden. Dabei wäre auch die Hälfte der Studienteilnehmer nicht abgeneigt, einen Aufschlag für die Haustürzustellung von durchschnittlich 2,77 Euro zu zahlen.

Generell legen deutsche Paketkunden größeren Wert auf die Flexibilität statt auf Schnelligkeit. Für 65 Prozent ist es wichtig, die Paketzustellung für ein selbstgewähltes Zeitfenster bestimmen zu können. Nur 59 Prozent wollen hingegen eine schnelle Lieferung am nächsten Tag, die Option der Same Day Delivery sehen sogar nur 26 Prozent der Studienteilnehmer als wichtig an. Aber auch zusätzliche Services, wie die Retourenannahme des Paketboten direkt an der Haustür, wünschen sich 64 Prozent. Über die Hälfte wäre bereit, dafür durchschnittlich 2,22 Euro zu zahlen.

Umweltfreundlicher Transport ja, Anbietermonopol nein

Wie die Analyse von PwC zeigt, spielt der Umweltschutz für die deutschen Paketkunden eine immer größere Rolle. Fast zwei Drittel bewerten die umweltfreundliche Zustellung als wichtig oder sehr wichtig. Davon wären 35 Prozent bereit, durchschnittlich 2,34 Euro zu zahlen, um einen emissionsfreien Transport zu gewährleisten.

Von einer Bündelung der Kräfte und der Zustellung auf der letzten Meile durch nur einen Anbieter halten deutsche Paketkunden allerdings nichts. 67 Prozent sind gegen ein solches Anbietermonopol, da dadurch der Service schlechter werden würde (48 Prozent), die Preise ansteigen würden (42 Prozent) und diese Lösung nicht dazu beitragen könnte, dass weniger Lieferfahrzeuge auf den Straßen unterwegs wären (18 Prozent).

Die gesamte Studie kann an dieser Stelle eingesehen werden.

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Geschrieben von Corinna Flemming

Kommentare

#3 Kupfer 2018-12-22 08:38
Da will die Deutsche Post unter fadenscheinigen Umfrageergebnis sen die Preise erhöhen. Das glauben sie doch selber nicht, das die Mehrheit der Deutschen freiwillig mehr zahlen möchte. Will uns die Post für dumm verkaufen? Sie will ihren Aktionären auf unsere Kosten etwas gönnen. Das ist der wahre Grund für dien Aktionismus.
#2 Michaela Z. 2018-12-18 12:07
Dieser Studie stehe ich skeptisch gegenüber, denn es wiederspricht sich mit alledem was in den letzten Tagen darüber in den Medien berichtet wurde. So eine Umfrage mit 1000 Bürger kann nicht representativ sein. Dafür müsste man schon mehr Bürger befragen.
Der Großteil der Kunden möchte für Versand und Retoure keinen Cent bezahlen. Das ist die Wirklichkeit.
#1 Michael 2018-12-18 09:18
1000 Bürger? Wow, das nenne ich mal repräsentativ. Fragt doch mal die restlichen 80 Mio.

Und "emissionsfreie r Transport"?? Was soll ich darunter verstehen? Ist das so gemeint, dass eine Lieferung mit einem E-Fahrzeug an eine zentrale Sammelstelle geliefert wird, die sich in einem Radius von 1-2 Kilometer befindet, wo man dann bequem mit seinem 2 Tonnen schweren SUV hinfährt, fünf Mal um den Block muss, weil kein Parkplatz direkt frei ist, weil 50 andere SUVs auch ihre Pakete abholen?



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