Die vergangenen Tage brachten wieder einige Neuigkeiten in der Logistik-Branche. Wir haben die wichtigsten in unserem Newsflash zusammengefasst.

Containerschiff
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Karstadt und Fiege gründen Logistikunternehmen

Noch vor einigen Jahren lagerte Karstadt seine Logistik komplett aus, nun die Kehrtwende. Mit dem Logistikdienstleister Fiege hat man gemeinsam das Joint Venture Fiege X Log gegründet, welches ab 2020 die gesamte Logistik von Karstadt übernehmen soll. Zusätzlich will man die eigenen Dienstleistungen auch für Drittunternehmen anbieten. „Karstadt ist dabei, sich erfolgreich zu einem vernetzten Marktplatz mit vielen Partnern weiterzuentwickeln und wir verfügen mit unseren Filialen über 79 Logistikstandorte mitten in der Innenstadt und über ein Zentrallager", kommentiert Karstadt-CEO Dr. Stephan Fanderl die neue Partnerschaft. Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen sowie die Gründung von Fiege X Log muss allerdings noch von den zuständigen Kartellbehörden freigegeben werden.

Klagen gescheitert: Arbeiten zur Elbvertiefung können beginnen

Seit 17 Jahren stehen die Pläne zur Vertiefung und Verbreiterung der Elbe. In den letzten Jahren haben sich immer wieder Umweltverbände wie Nabu, BUND und WWF dagegen ausgesprochen und durch entsprechende Klagen das Bauvorhaben verzögert. Wie der Spiegel jetzt schreibt, konnten diese die Planung allerdings nicht stoppen, die Arbeiten zur Elbvertiefung können beginnen. „Der Hamburger Hafen ist und bleibt ein zentraler Wirtschaftsmotor, der allein hier in Norddeutschland mehr als 150.000 Arbeitsplätze schafft“, wird Wirtschaftssenator Frank Horch zitiert. Mit der Vertiefung und Verbreiterung der Elbe kann diese Position nun sogar noch weiter ausgebaut werden. Mit Blick auf die Bedenken der Umweltschützer ist er sich sicher, das man „längst eine gute Balance zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Interessen gefunden“ hat. Durch die Elbvertiefung wird die Fahrrinne für größere Containerschiffe mit einem Tiefgang von bis zu 13,5 Meter tideunabhängig zugänglich gemacht.

GLS Austria hebt Paketpreise an

Erst vergangene Woche hat die DHL angekündigt, ab kommenden Jahr die Preise zu erhöhen, nun zieht auch GLS Austria nach. Wie die DVZ berichtet, werden die Gebühren um durchschnittlich fünf Prozent angehoben. Grund seien die steigenden Zustellkosten. „Wir registrieren überall in Europa massive Kostensteigerungen, unter anderem getrieben durch einen sich zuspitzenden Fahrermangel“, wird GLS-Manager Klaus Schädle zitiert. „Zunehmende Regulierungen im arbeitsrechtlichen Umfeld schränken die Flexibilität beim Personaleinsatz ein und sind damit ein weiterer Kostentreiber.“ Durch die immer größer werdenden Paketmengen mussten in den letzten Jahren massive Investitionen in Neubauten getätigt werden. Das und der wachsende Mangel an Zustellern wird nun in Form der Preiserhöhung an die Kunden weitergegeben.

Rewe eröffnet neues Food Fulfillment Center „Scarlet One“

Der Lebensmitteleinzelhändler Rewe baut seine Online-Aktivitäten aus und hat dafür jetzt ein neues E-Food-Lager in Köln eröffnet. Das hochautomatisierte Fulfillment Center trägt den Namen „Scarlet One“ und soll Rewe dabei helfen, die eigenen E-Commerce-Aktivitäten noch weiter voranzutreiben. „Der Fokus liegt vor allem auf sämtlichen rückwärtigen Bereichen und Logistikstufen“, so Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der Rewe Group, in einer Meldung des Unternehmens. Das neue Center verfügt über 17.000 Quadratmeter, besitzt über 38 Warenausgangstore und bietet Platz für rund 200 Distributionsfahrzeuge. Insgesamt hat Rewe 80 Millionen Euro in Scarlet One investiert. „Mit unserer neuen Generation Food Fulfillment Center 2.0 steigern wir im Vergleich zu rein manuellen Centern unsere Kommissionierungsleistung signifikant. Bisher haben die Mitarbeiter bei der Kommissionierung der Kundenbestellungen pro Schicht bis zu 15 Kilometer zurückgelegt. Mit Scarlet ONE ist dies nun umgekehrt. Hier kommen die Produkte mittels automatisierter Shuttle-Technologie aus mehreren verschiedenen Kühlzonen zum Kommissionierer“, fasst Christoph Eltze, Vorsitzender der Geschäftsführung Rewe digital, die Vorzüge des neuen Lagers zusammen.

UPS bietet künftig längere Abholzeiten an

Kurze Lieferzeiten spielen für Kunden beim Online-Shopping eine immer größere Rolle. Der KEP-Dienstleister UPS will Händler dahingehend jetzt unterstützen und wird in rund 52.000 europäischen Postleitzahlgebieten seine Abholzeiten bis 20 Uhr verlängern. „Das Ausdehnen unserer Abholzeiten auf bis zu acht Stunden gibt kleinen Unternehmen mehr Zeit für die Produktions- und Auftragserfüllung“, erklärt Lou Rivieccio, Präsident von UPS Europe, laut Logistra. Die Verlängerung der Abholzeiten ist Teil eines Investitionsprogramms, um das europäische Netzwerk weiter auszubauen. Bis 2019 sollen zwei Milliarden Dollar investiert und davon unter anderem ein neuer Standort im niederländischen Eindhoven sowie ein neuer Hub in London gebaut werden.

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Geschrieben von Corinna Flemming