Hermes macht Ernst. Wie der KEP-Dienstleister jetzt bekannt gegeben hat, werden die Versandpreise für Geschäftskunden um durchschnittlich 4,5 Prozent steigen. Außerdem soll für November und Dezember ein zusätzlicher Peak-Zuschlag pro Sendung eingeführt werden. Die Mehreinnahmen sollen den Paketboten zugutekommen.

Hermes Fahrer
© Hermes

Die letzte Meile kostet die KEP-Dienstleister viel Geld. Thomas Horst, Geschäftsführer Sales bei Hermes Germany, spricht sogar von einem „überproportional“ starken Kostenanstieg. Um aber das Service-Level zu halten, sind nach Ansicht von Horst Investitionen in die Infrastruktur und „insbesondere in Lohnkosten für unsere Zusteller“ dringend notwendig. Diese lassen sich allerdings nur „mit einer nachhaltigen Preisstruktur realistisch abbilden“.

Preise steigen um 4,5 Prozent

Was genau bedeutet das nun? Hermes Germany kündigt in der neusten Unternehmensmeldung mit Wirkung zum 1. März die Anpassung der Versandpreise für geschäftliche Auftraggeber um durchschnittlich 4,5 Prozent an. Zudem, so heißt es weiter, wird für die „Monate November und Dezember ein zusätzlicher Peak-Zuschlag pro Sendung eingeführt. Der Großteil der Preisanpassung wird in Lohn- und Personalkosten auf der Letzten Meile investiert.“

Mit dem Vorstoß, dass Paketboten mehr Geld bekommen sollen, reagiert Hermes auf die anhaltende Problematik des Fahrermangels bzw. Mangels an Paketboten. Der Mangel an Fachkräften hängt nach Ansicht von Thomas Horst zum einen mit der „allgemeinen demografischen Entwicklung in Deutschland zusammen“. Zum anderen muss der „Job des Zustellers finanziell attraktiver werden, damit mögliche Engpässe gar nicht erst entstehen. Dafür bedarf es auskömmlicher Versandpreise. Die jetzige Preisrunde ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung“, so Thomas Horst. Der Privatpaketversand ist von der aktuellen Preis-Anpassung ausgenommen. 

Lieferung nach Hause wird nicht abgeschafft

Neben den Preiszuschlägen zum Weihnachtsgeschäft hatte Hermes auch für Aufsehen gesorgt, weil sie weitestgehend die Überlegung von DPD-Chefs Boris Winkelmann, die Lieferung an Paketshop als Standard einzurichten und eine Haustürzustellung mit Extra-Kosten zu belegen, unterstützten. In der jetzt veröffentlichten Meldung stellt Hermes jedoch klar, dass man zwar „künftig verstärkt auf PaketShops und andere Zustellservices setzen“ will, die Lieferung nach Hause jedoch nicht abgeschafft wird: „Die Haustürzustellung ist nach wie vor die bevorzugte Zustelllösung vieler Kunden und somit kein Auslaufmodell.“

 

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Geschrieben von Julia Ptock