Die Logistik-Branche hatte auch in den vergangenen Tagen wieder zahlreiche Neuigkeiten zu bieten. Die wichtigsten Themen haben wir wie gewohnt in unserem Newsflash zusammengetragen. Dabei geht es um Probleme beim Versand-StartUp Liefery, um eine elektrische Zustellung durch Hermes, einen alternativen Antrieb, Investitionen von GLS und eine neue DHL-Zustellbasis.

Paketlieferung
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Liefery: Fehlerkampf beim Tracking

Das Versand-StartUp Liefery geriet jüngst in Schwierigkeiten bei den Themen Datenschutz und Tracking. Das Problem: Zwei Berliner Softwareentwicklern wiesen das Frankfurter Jungunternehmen auf eine erhebliche Sicherheitslücke hin. Die Tracking-Nummern der Sendungen bestanden nämlich lediglich aus einer fünfstelligen Zahlen- und Buchstabenkombination – damit waren sie so kurz, dass sie sich relativ schnell und leicht herausfinden ließen, schreibt OnlinehändlerNews.

Bei Tests durch das Online-Portal Golem waren nur rund 1.000 Versuche nötig, um eine gültige Kombination herauszufinden. Auf diesem Wege sei es möglich, an private Informationen der Empfänger zu kommen: Hinterlegt sind beispielsweise Adresse und Telefonnummer oder aber auch der Ablageort, an dem das Paket bei Abwesenheit hinterlegt werden soll. Liefery hat die Sicherheitslücke inzwischen geschlossen, indem Verbesserungen an der Tracking-Methode vorgenommen wurden.

Brennstoffzellen in der Logistik

Rund 3.500 Kilometern hat die Schweizer Firma Esoro einen Lastwagen testweise fahren lassen, der mithilfe von Brennstoffzellen angetrieben wurde. Nach diesem erfolgreichen Test hat das Unternehmen nun „als erstes Unternehmen weltweit die Zulassung für einen Brennstoffzellen-Lastwagen der 35-Tonnen-Klasse“ erhalten, berichtet transport-online.de. Mit einer Tankfüllung Wasserstoff könnten bis zu 400 Kilometer Strecke zurückgelegt werden, wobei sich die Betankung des Fahrzeugs in lediglich neun Minuten vollziehen lasse. Diese Antriebsvariante ist komplett CO2-frei: Dabei wird Strom aus Wasserstoff erzeugt, der dann wiederum den Motor bzw. eine Batterie antreibt.

GLS pumpt Millionen in Süd-West-Region

Der Paketdienstleister GLS investiert 2,5 Millionen Euro in die Süd-West-Region: Der Standort Donaueschingen soll dabei ausgebaut werden, wovon sowohl Fläche und Gebäude als auch Sicherheit und Technik profitieren sollen. Es ist geplant, dass 1100 Quadratmeter neu geschaffen und künftig 24.000 Pakete auf einer Hallenfläche von alles in allem 3300 Quadratmetern umgeschlagen werden. Nach Informationen der Verkehrsrundschau werden die Verteilerhalle sowie der Be- und Entladekopf erweitert. Darüber hinaus entstehe ein neues Gebäude, das mit modernen Sozialräumen aufwarten kann. Im Oktober soll das Umbauprojekt abgeschlossen sein. „Die Erweiterung verkürze die Umschlagzeiten und verdoppele annähernd die Kapazitäten“, schreibt das Portal.

DHL: Mechanisierte Zustellbasis für Mitteldeutschland

Für Mitteldeutschland hat die DHL nun ihre erste mechanisierte Zustellbasis in Betrieb genommen. Diese ist in Dresden verortet, eine zweite für Sachsen soll in Chemnitz entstehen. Die neue Basis besteht aus einer 4.500 Quadratmeter großen Halle im Gewerbegebiet Dresden Übigau, von wo aus ab sofort 120 Paketzusteller ihre Kunden beliefern sollen. Bisher mussten die Sendungen händisch den richtigen Zustelltouren zugeordnet werden – eine immense Aufgabe, die künftig durch die Verteilanlage übernommen wird. Rund 13.000 Pakete gilt es hierbei zu verteilen.

Durch die Zeitersparnis können auch die Auslieferprozesse optimiert werden. „Dank der flexibel einsetzbaren Be- und Entladetechnik und der modernen Sortiertechnik kann die Zustellbasis sogar zusätzliche Funktionen eines ‚kleinen Paketzentrums‘ übernehmen“, schreibt die DHL in einer entsprechenden Mitteilung.

Hermes liefert batteriegetrieben Pakete aus

Der Versanddienst Hermes setzt sich für umweltfreundliche Lösungen in der Logistik ein. Jüngstes Beispiel ist wohl der Test elektrischer Transporter in Hamburg, der erfolgreich gestartet wurde: Im Innenstadtbereich der Hansestadt werden dazu sechs elektrisch betriebene Fahrzeuge des E-Mobility-Spezialisten emovum genutzt. Für die Zukunft steht auch ein Ausbau der elektrischen Zustellung an – bereits für Anfang 2018 ist in Kooperation mit Mercedes-Benz die Nutzung entsprechender Vans angedacht. Bis Ende 2020 will Hermes mit insgesamt 1.500 E-Fahrzeuge am Start sein, um Pakete auszuliefern.

„Im Rahmen unserer selbstgesteckten und durchaus ambitionierten Klima- und Umweltziele wollen wir bis 2025 in den Innenstädten aller deutschen Großstädte 100 Prozent emissionsfrei zustellen. Damit stellen wir uns zukunftsgerichtet auf: Für uns führt mit Blick auf die weiter steigenden Paketmengen gerade in den Metropolen an emissionsfreien Zustellkonzepten kein Weg vorbei“, lässt Hermes in einer Pressemitteilung verlauten. „Wir glauben fest daran, dass sich Elektrofahrzeuge durchsetzen werden und das zuallererst bei Nutzfahrzeugen“, ergänzt Florian Gaertner, Geschäftsführer von emovum Geschäftsführer.

 

 

/ Geschrieben von Tina Plewinski




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