Wenn es nach der FDP geht, sollen montags künftig keine Briefe mehr zugestellt werden.

Briefträgerin Deutsche Post
Joe Dejvice / Shutterstock.com

Anfang August hatte das Bundeswirtschaftsministerium ein Eckpunktepapier zur Reform des Postgesetzes vorgelegt. Unter anderem wurde darin auch darauf hingewiesen, dass laut EU-Recht eine Zustellung der Post an weniger Tagen zulässig sei – nämlich an fünf statt sechs Tagen pro Woche. 

Darauf nimmt nun jüngst auch die FDP Bezug und fordert in einem parlamentarischen Antrag, die Zustellpflicht für Post am Montag abzuschaffen, berichten unter anderem Welt und Zeit Online.

Samstags sollen mehr Briefe ausgeliefert werden

Dass ausgerechnet am Montag keine Briefe mehr zugestellt werden sollen, hat auch wirtschaftliche Gründe. So versenden Unternehmen den größeren Anteil an Briefpost (87 Prozent) – und zwar üblicherweise montags bis freitags. Übers Wochenende hingegen werden eher private Schreiben eingeworfen – folglich nur 13 Prozent des Gesamtaufkommen. Aus diesem Grund werden montags vergleichsweise wenige Briefe oder Karten ausgeliefert. 

Derzeit sei festgeschrieben, dass werktags 80 Prozent aller am Vortrag eingeworfenen Briefsendungen zugestellt werden. Damit nun bei einer fehlenden Auslieferung am Montag Briefe nicht über mehrere Tage liegen bleiben, soll die Zustellquote laut der FDP auf 95 Prozent angehoben werden. 

5-Tage-Zustellung als Verschlechterung für Verbraucher

Laut Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion würde es sich bei der Zustellungsverkürzung „ohne Frage eine Verschlechterung für die Bürgerinnen und Bürger“ handeln, weshalb die Partei diese ablehne, zitiert ihn die Zeit. Angesichts der Portoerhöhung im Juli dieses Jahres sowie einem hohen Beschwerdeaufkommen über die Service-Leistung der Deutschen Post sehen etwa auch Grüne und Linke das Unterfangen, einen Werktag auf das Austragen der Post zu verzichten, kritisch. Seitens CDU/CSU wolle man das FDP-Anliegen prüfen. Statt einer gänzlichen Abschaffung wäre auch ein kleiner Aufpreis für Montagszustellungen denkbar, schlägt Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU -/CSU-Bundestagsfraktion, vor. 

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Geschrieben von Hanna Behn




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