Verstopfte Straßen, schlechte Luft, Lärm – leider Alltag in vielen Innenstädten. Wegen des stetig wachsenden E-Commerce steigt die Anzahl der Zustellfahrzeuge immer weiter. Irgendwann kommt es zum Kollaps. Deswegen werden neue Wege gesucht. Mit dem Projekt SMILE soll Hamburg zu einer europäischen Modellregion für nachhaltige und belastungssenkende Transporte werden. 

Hamburg pinned on a map of Germany
© Dmitry Kaminsky – shutterstock.com

Wie soll die Innenstadtlogistik der Zukunft aussehen? Eine Frage von zunehmender Bedeutung, denn viele Innenstädte kämpfen mit der Zunahme von Zustellfahrzeugen in den Innenstädten. Verstopfte Straßen, schlechte Luft und Lärm sind die Resultate. Doch dies kann nicht immer so weiter gehen, wenn ein Kollaps vermieden werden soll.

Moderne Innenstadtlogistik: Intelligentere Auslieferung von Waren

Mit dem Projekt SMILE – Smart Last Mile Logistics – soll nun in Hamburg die Innenstadtlogistik der Zukunft entstehen: sauber, leise und effizient. Dabei fungiert Hamburg als europäische Modellregion für smarte Zustellungen. Gemeinsam mit großen Unternehmen und StartUps will die Stadt Hamburg verschiedene Ideen für eine intelligentere Auslieferung von Waren an private Haushalte erproben. Das Projekt SMILE setzt sich aus verschiedenen Teilprojekten zusammen, wobei die Zusammenfassung einzelner Pilotprojekte unter einem Dach für Synergieeffekte sorgen soll. Senator Frank Horch (parteilos) erklärte in der Meldung der Logistik-Initiative Hamburg: „Ich bin beeindruckt, dass in Hamburg so viele gute Ideen vorhanden sind. Die Initiative SMILE ist offen für weitere Ideen. Ich begrüße es außerordentlich, wenn sich weitere Unternehmen mit ihren Ansätzen beteiligen. Es gilt: Je mehr wir ausprobieren, desto besser!“ 

Das Projekt SMILE ist angesiedelt bei der Logistik-Initiative Hamburg (kurz: LIHH). Vor allem für das Themenfeld der „Letzten Meile“ ist die Stärke der LIHH als Public-Private-Partnership in besonderes gefragt. In der LIHH sind mehr als 500 Mitgliedsunternehmen und -institutionen aus Industrie, Handel, Dienstleistung sowie Forschung & Entwicklung organisiert, was die LIHH zum größten europäischen Standort-Netzwerk der Branche macht.

Von Paketboxen bis Zustellung via Drohne

Die Spannbreite der Lösungen, die innerhalb von SMILE getestet werden sollen, ist enorm und reichen von Paketboxen in Wohngebieten über die Kofferraum-Belieferung bis zu Annahmestellen in Unternehmen. Weiter gibt es Angebote für die Nutzung von Mikro-Depots in Paket-Shops oder Containern, Paketboxen im stationären Einzelhandel, Zustellung zu Fuß und per Lastenrad in der City, Elektrofahrzeuge und Flüssiggas-Lastwagen (LNG-Trucks) sowie Paket-Drohnen für feste Belieferungslinien von Punkt zu Punkt oder Roboter-Zustellung.

Im Rahmen des Projektes laufen bereits die ersten Teilprojekte. Bereits seit fast zwei Jahren testet unter anderem UPS die Zustellung von Paketen mit Sackkarren und Lastenfahrrädern in Hamburg. „Der erfolgreich laufende Modellversuch mit UPS zur Reduzierung des Lieferverkehrs in der Hamburger Innenstadt bildet einen soliden ersten Baustein für das SMILE Projekt. Nun geht es darum weitere tragende Säulen für das gemeinsame Dach aufzubauen, um Hamburg als Modellregion für nachhaltige innerstädtische Belieferung zu etablieren,“ ergänzt Hamburgs Senator Frank Horch (parteilos).

 

/
Geschrieben von Julia Ptock




Kommentar schreiben

Sicherheitscode
Captcha aktualisieren