Daimler will zukünftig auf Elektrofahrzeuge in der Logistik setzen und hat jetzt im Vorfeld der IAA Nutzfahrzeuge seinen Prototypen eines elektrisch fahrenden 26-Tonnen-Verteiler-Lkw vorgestellt. Der Mercedes-Benz „Urban eTruck“ könnte schon in etwa vier Jahren auf den Markt kommen.

Weltpremiere für den Mercedes-Benz urban eTruck: lokal emissionsfreier und leiser Verteilerverkehr

© Daimler AG

Elektrofahrzeuge sind in der Logistik eher die Ausnahme als die Regel. Zwar arbeitet Daimler in Stuttgart bereits mit Hermes für die Auslieferung der Pakete durch batteriebetriebene Fahrzeuge zusammen, doch in puncto schwerem Verteilerverkehr bis 26 Tonnen gibt es bisher kaum Lösungen.

Nun hat Daimler im Vorfeld der IAA Nutzfahrzeuge den Prototypen eines elektrisch fahrenden 26-Tonnen-Verteiler-Lkw vorgestellt. Die Reichweite des „Urban eTruck“ soll bis zu 200 Kilometer betragen. „Bislang war der Einsatz von Elektroantrieben im Lkw extrem limitiert. Mittlerweile entwickeln sich Kosten, Leistung und Ladedauer so rasant weiter, dass wir für den Verteilerverkehr jetzt eine Trendwende sehen: Die Zeit ist reif für den Elektro-Lkw“, betonte Dr. Wolfgang Bernhard, Vorstand Daimler Trucks und Buses.

Vollelektrische Lkw werden Versorgung in den Städten übernehmen

Nach Angaben von transport-online.de erwartet Daimler Trucks, dass  die Kosten für die Batterien eines vollelektrischen Lkw von 1997 bis 2025 um den Faktor 2,5 sinken werden. Das wäre eine Ersparnis von 300 Euro/kWh (von 500 Euro/kWh auf 200 Euro/kWh). Weiterhin wird prognostiziert, dass die Leistung in diesem Zeitraum um den gleichen Faktor von 80 Wh/kg auf 200 Wh/kg steigen soll. Aufgrund der anhaltenden Urbanisierung geht Daimler außerdem davon aus, dass immer mehr Städte Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf ihren Straßen verbieten werden, weswegen zukünftig „vollelektrische Lkw die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln oder anderen Gütern des täglichen Bedarfs sicherstellen“ werden.

Der „Urban eTruck“ ist ein Resultat aus den bisherigen Erfahrungen, die Daimler bei anderen E-Projekten sammeln konnte. Die Basis des elektrisch fahrenden Lkw bildet ein dreiachsiger Verteiler-Lkw von Mercedes-Benz. Allerdings wird statt einer konventionellen Antriebsstrangs eine elektrisch angetriebene Hinterachse mit Elektromotoren unmittelbar neben den Radnaben verwendet, so transport-online.de. Die neue Achse ist eine Weiterentwicklung der Achse des Mercedes-Benz Citaro Hybrid Busses. Die 200 km-Reichweite wird laut Daimler durch drei Module von Lithium-Ionen-Batterien erreicht. In puncto Nutzlast soll das Niveau vergleichbar mit konventionellen Modellen sein. Aufgrund der von der EU ermöglichten Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts für Lkw mit Alternativantrieb um bis zu eine Tonne soll das zusätzliche Gewicht durch den Elektroantrieb in Höhe von 1,7 Tonnen größtenteils ausgeglichen werden. Entsprechend, so heißt es von Daimler, sei die Nutzlast des „Urban eTruck“ nur 700 kg geringer sein als bei vergleichbaren Lkw.

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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