Kostenloser Versand spielt bei den deutschen Verbrauchern noch immer eine zentrale Rolle, zu hohe Gebühren führen in einem Großteil der Fälle zu einem Abbruch des Kaufprozesses, so der aktuelle E-Commerce Lieferkompass von Sendcloud.

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Die Höhe der Versandkosten beeinflusst die Kaufentscheidung von deutschen Konsumenten noch immer maßgeblich. Das ist ein zentrales Ergebnis vom E-Commerce Lieferkompass 2020/2021, veröffentlicht von Sendcloud. Für die Studie hat das Unternehmen europaweit mehr als 8.000 Verbraucher zu ihrem Online-Konsumverhalten befragt, 1.009 Teilnehmer stammten aus Deutschland. Der Analyse zufolge verlassen 62 Prozent der deutschen Konsumenten einen Online-Shop, wenn ihnen die Versandkosten zu hoch sind, 41 Prozent dann, wenn sie die vorgesehene Lieferzeit als zu lang empfinden.

Was aber wird in den Augen der Käufer als „zu hoch“ empfunden? Laut den Ergebnissen des Lieferkompass hängen die Gebühren entscheidend von der Höhe des Kaufpreises ab, bei einem Warenwert von 15 Euro wären durchschnittliche Versandkosten von 3,40 Euro akzeptabel, bei einem Produkt im Wert von 150 Euro wären deutsche Online-Shopper bereit, im Schnitt 5,60 Euro zu zahlen. Allerdings sind auch 36 Prozent der Teilnehmer, die mehr als 150 Euro für ihre Bestellung ausgeben, sind nicht bereit, Versandkosten zu bezahlen. 57 Prozent wären immerhin bereit, dem Warenkorb noch einen Artikel hinzuzufügen, um kostenlosen Versand nutzen zu können. Diese Bereitschaft liegt allerdings deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 70 Prozent.

Mehr Geduld bei der Lieferzeit

Deutlich großzügiger geben sich die deutschen Verbraucher, wenn es um das Thema Lieferzeiten geht. „Gerade einmal 11 Prozent der deutschen Verbraucher erwarten, dass bei einer Bestellung bis 20:00 Uhr bis zum Folgetag geliefert werden kann. Dieser Prozentsatz liegt deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 24 Prozent“, heißt es in der Studie. Zwar wird die Liefergeschwindigkeit als einer der Hauptkauffaktoren beim Online-Shopping genannt, allerdings ist der Standardversand nach wie vor die bevorzugte Versandmethode bei einem Großteil der Shops.

Die erwartete Lieferzeit beim Standardversand gaben die deutschen Teilnehmer mit zwei bis drei Tagen an, 78 Prozent wollen ihre Bestellung nach dieser Zeit in den Händen haben. Mit 39 Prozent ist über ein Drittel sogar bereit, beim Standardversand vier bis fünf Tage zu warten.

DHL ist Deutschlands beliebtester Zusteller

Aber nicht nur die Kosten und Lieferzeit spielen bei der Kaufentscheidung eine Rolle, die deutschen Online-Shopper haben auch eine Präferenz für Versanddienstleister. Mit 49 Prozent gab fast jeder Zweite an, einen bestimmten Zustelldienst gegenüber anderen zu präferieren. Für fast drei Viertel hat der Versanddienstleister sogar einen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Spitzenreiter hierzulande ist die DHL, für 78 Prozent der beliebteste Zusteller. Auf den Plätzen dahinter landen DHL Express (32 Prozent), Hermes (25 Prozent), DPD (24 Prozent) und GLS (16 Prozent).

Der gesamte E-Commerce Lieferkompass mit allen Ergebnissen kann an dieser Steller heruntergeladen werden.

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Geschrieben von Corinna Flemming

Kommentare

#1 Pischel 2020-09-11 10:01
DHL ist Deutschlands beliebtester Zusteller ? DHL ist derzeit eine Katastrophe.

Das Größte Problem im Onlinehandel sind Lieferungen die zu lange dauern, Lieferungen die verschwinden, Lieferungen welche beschätigt bzw. zerstört werden und der Paketdienst keine schäden erstattet, Lieferungen welche Retoure kommen, was ja doppelt bezahlt werden muss.
Grundsätzlich werden keine Schäden bezahlt und die Verkäufer bleiben auf den kosten welche erheblich sind sitzen.
Den Käufern ist das natürlich egal und da diese in den meisten fällen den auch den Rückversand nicht bezahlen müssen wird auch kaputte Ware statt in die Mülltonnen einfach zurück gesendet. Gewinner ist immer der Paketdienst welcher in den meisten fällen die Ware auch kaputt gemacht hat.
Größter Gewinner der C-Panik inkl. eingespartes Personal ist zweifelsohne DHL.

Erst wenn die Auftragslage der Paketdienste wieder zurück geht wird man sich wieder um Verkäufer kümmern. Bis es so weit ist wird alles auf Corona geschoben.

MfG



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