Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) behält seinen Fokus bei und hat nun eine Förderrichtlinie auf den Weg gebracht, die umweltfreundliche Lkw fördern soll. Allein 2018 stehen zehn Millionen Euro für das Förderprogramm zur Verfügung.

Lkw und Pkw auf Autobahn
© EddieCloud – shutterstock.com

Das Thema Umweltschutz steht nicht nur beim Bundesumweltministerium weit oben auf der Agenda. Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (SCU) stellt das Thema erneut in den Fokus. Dafür hat er eine Förderrichtlinie für energieeffiziente und / oder CO2-arme Lkw vorgelegt, die Anfang Juni im Bundesanzeiger veröffentlicht werden soll. 

„Wir wollen Speditionen dabei unterstützen, auf umweltfreundliche Lkw umzusteigen. Von dem Umstieg profitieren alle – die Speditionen, die Umwelt und die Anwohner besonders belasteter Straßen“, heißt es in der Meldung des BMVI.

Für das Förderprojekt sollen allein in diesem Jahr noch zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen. Das Förderprogramm ist zunächst bis 2020 befristet.

Wer ist förderfähig?

Von dem Programm wird unter anderem die Anschaffung von Lkw und Sattelzugmaschinen mit Erdgasantrieb (CNG), Flüssigantrieb (LNG) oder bestimmten Elektroantrieben (reine Batterieelektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge), die für den Güterverkehr bestimmt sind und deren zulässiges Gesamtgewicht mindestens 7,5 Tonnen beträgt, gefördert. Dabei müssen die Fahrzeuge allerdings als serienmäßiges Neufahrzeug in einem EU-Mitgliedstaat zum Verkauf angeboten werden. Weiterhin müssen die Fahrzeuge über das zum Zeitpunkt der Anschaffung in „den Unionsnormen vorgeschriebene Umweltschutzniveau hinausgehen“ oder bei Fehlen solcher Normen den Umweltschutz verbessern.

Wie hoch der Zuschuss ausfällt, ist dabei abhängig von der Antriebsart. Pro Lkw und Sattelzugmaschine beträgt dieser pauschal:

8.000 Euro für CNG;
12.000 Euro für LNG und E-Antriebe für Fahrzeuge bis 12 Tonnen;
40.000 Euro für E-Antriebe für Fahrzeuge ab 12 Tonnen.

Pro Unternehmen ist der Zuschuss auf 500.000 Euro begrenzt. Erste Anträge können voraussichtlich noch im Juli 2018 beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) gestellt werden. Die Förderrichtlinie kann an dieser Stelle heruntergeladen werden.

Kaum E-Lkw-Serienmodelle vorhanden

Der Vorstoß von Scheuer ist prinzipiell begrüßenswert. Jedoch hat beispielsweise der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) in Bezug auf die kommende E-Lkw-Maut-Befreiung darauf hingewiesen, dass E-Lkw bisher kaum verfügbar sind.

In puncto Erdgasantrieb (CNG) und Flüssigantrieb (LNG) sieht es hingegen besser aus. Bereits seit mehreren Jahren bieten bekannte Lkw-Hersteller die Diesel-Alternativen an. CNG Lastkraftwagen werden von verschiedenen Herstellern wie z. B. Evobus, Iveco, MAN, Mercedes-Benz, Neoplan, Ravo, Scania und Solaris als Serienfahrzeuge angeboten.

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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