Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat angekündigt, E-Lkw von der Maut befreien zu wollen. Durch diesen Schritt könnten Elektro-Lkw-Betreiber pro Fahrzeug bis zu 5.000 Euro sparen. Die Regierung will mit dieser Maßnahme den Wechsel von herkömmlichen Fahrzeugen auf elektrische betriebene Lastkraftwagen ankurbeln.

Lkw fährt unter Maut Station durch
© l i g h t p o e t – shutterstock.com

Die Bundesregierung nimmt sich verstärkt dem Thema Elektro-Mobilität an. In den letzten Monaten standen vor allem Pkw im Fokus, nun rücken Elektro-Lkw in den Mittelpunkt. Nachdem bereits bekannt wurde, dass Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Kaufprämie für Elektrolieferwagen von 4.000 auf 7.000 Euro erhöhen will, hat nun auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) seinen Plan vorgestellt, um den Wechsel von herkömmlichen Fahrzeugen auf elektrische betriebene Lastkraftwagen anzukurbeln.

Gegenüber der Süddeutschen Zeitung erklärte Scheuer, dass ab 2019 für E-Lkw keine Maut mehr bezahlt werden müsste. Scheuer hat auf der Klausurtagung in Meseberg, bei der er das Programm zur Verbesserung der Luftqualität in deutschen Städten vorgestellt hat, gesagt, dass Elektro-Lkws „ab dem 1. Januar 2019 von der Lkw-Maut befreit“ werden. „Dies ist ein großer Anreiz für Transport-Unternehmen, auf umweltfreundliche Fahrzeuge umzusteigen", sagte Scheuer weiter.

Bisher nur wenige serienreife Modelle von Lkw-Herstellern

Mit dieser Maßnahme soll, so heißt es in Regierungskreisen, der Einsatz von Elektro-Lkw weiter vorangetrieben werden. Nach Behördenangaben sollen bisher gerade einmal 12.000 E-Lkw auf deutschen Straßen unterwegs sein. Durch die Maut-Befreiung sollen Betreiber jährlich pro Wagen bis zu 5.000 Euro sparen können. Problematisch ist jedoch, dass es bisher kaum serienreife Modelle von E-Lkw gibt. Im September 2017 feierte beispielsweise Daimler Trucks den Markteintritt seines Lkw „Fuso eCanter“. Ab 2019 soll dieser in Serie produziert werden. Zwei eCanter werden aktuell von DHL Freight getestet. Und auch Renault Trucks wird erst 2019 mit der Serienproduktion von komplett elektrisch betriebenen Lkw beginnen.

Gerade mit Blick auf die Ausweitung der Lkw-Maut auf 40.000 Kilometer Bundesstraße werden die Pläne von Scheuer interessant. Denn oft verfügen E-Lkw über eine vergleichsweise geringe Reichweite. Entsprechend relevant wird die Befreiung künftig für jenen Bereich, in dem E-Laster wegen der noch immer geringeren Reichweite als Erstes zum Einsatz kommen können.

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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