Um ein Warenlager wirtschaftlich zu führen, braucht es einige sogenannte Lagerkennziffern. Eine davon ist der sogenannte Mindestbestand. Dieser ist grundlegend, wenn es darum geht, auf der einen Seite die notwendige Versorgung aufrechtzuerhalten und auf der anderen Seite aber auch nicht zu viel Kapital zu binden.

Lager Innenansicht
© Don Pablo – shutterstock.com

Sowohl Produzenten als auch Unternehmen, die Handel betreiben, sind auf ein gut sortiertes und gut laufendes Lager angewiesen. Wenn es irgendwo harkt, kann es schnell zu umfassenden Problemen kommen. Deshalb ist es unumgänglich, dass eigene Lager unter bestimmten Geschichtspunkten zu führen, die einen reibungslosen Ablauf ermöglichen, aber auch nicht zu viel Kapital binden oder sogar zu einer Überlagerung führen.

Mindestbestand beruht auf Erfahrungswerten

Eine solche Lagerkennziffer ist der Mindestbestand. Zusammen mit weiteren Kennzahlen kann so die Wirtschaftlichkeit des Lagers gesteuert werden. Generell gilt in puncto Lagerbestand, so der eazystock Blog, dass man zur optimalen Bevorratung immer auf ein Gleichgewicht aus Ankauf und Verbrauch der Bestände achtet.

Der richtige Mindestbestand der Ware im Lager ist deshalb so wichtig, weil er im Notfall die Verfügbarkeit von bestimmten Artikeln über einen bestimmten Zeitraum sichert. So ein Notfall kann eintreten, wenn beispielsweise der Lieferant mit der Produktion nicht hinterher kommt oder importierte Ware, aus welchen Gründen auch immer, beispielsweise beim Zoll festhängt. Der Mindestbestand beruht meist auf Erfahrungswerten. Je mehr davon vorhanden sind, desto genauer kann die Festlegung vorgenommen werden. Man sollte jedoch bedenken, dass zu Beginn der Mindestbestand immer spekulativ ist, da keine direkten oder eigenen Erfahrungswerte über den Absatz beziehungsweise Verbrauch bestehen.

Mindestbestand ausrechnen

Der Mindestbestand ist eine feste Größe und kann auch berechnet werden. Dabei setzt sich der generelle Warenbestand aus drei Lagerkennzahlen zusammen: Mindestbestand, Meldebestand und Maximalbestand. Der Mindestbestand ist dabei die Menge, die in die reguläre Berechnung der Nachbeschaffung unverändert mit einfließt.

Zur Berechnung des Mindestbestandes bedarf es Wissen um die Lieferzeit, den täglichen Verbrauch und die Höhe eines Sicherheitszuschlages. Ein Beispiel:

  • der Lieferant benötigt zur Belieferung nach Bestelleingang 14 Tage
  • von dem Produkt werden täglich 100 Stück verbraucht
  • der Bestandsverbrauch entspricht 1400 Stück in 14 Tagen
  • der Sicherheitszuschlag, der noch dazu kommt, wird auf 14 Tage festgelegt und entspricht ebenfalls 1400 Stück
  • der Mindestbestand beläuft sich entsprechend auf 2800 Stück

Der Mindestbestand entspricht dem Meldebestand. Ist dieser erreicht, sollte eine neue Bestellung getätigt werden.

Wer seinen Mindestbestand konsequent einhält, ist auch den größten Lieferengpässen des Herstellers nicht gnadenlos ausgeliefert und kann problemlos seinen Absatz aufrechterhalten, bis die Nachbeschaffung wieder regulär verläuft oder sich ein anderer Lieferant gefunden hat. Wichtig: Sollte es nur einen Lieferanten für das Produkt geben, sollte der Mindestbestand entsprechend höher angesetzt werden.

 

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Geschrieben von Julia Ptock

Kommentare

#1 Martin 2017-10-25 12:00
Interessanter Artikel zu einem sehr wichtigen Thema. Ich kenne keinen Amazon Händler der noch nicht Out of Stock war und dadurch unnötig Umsatz verloren hat. Wir bieten genau dafür in unserem ShopDoc Tool (www.shopdoc.tools) einen umfangreichen Lagerbestandspl aner, der u.a. auch oben genannte Aufgaben für den Händler übernimmt und somit das Risiko verringert - ohne Ware da zu stehen, wenn z.b. auch mal der Absatz und Umsatz stark wächst.



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