Hermes Fulfilment lagert für externe Online-Händler Pakete, verschickt Waren und bearbeitet Retouren. Damit hat der Otto-Konzern einen Dienstleister im Portfolio, der vor allem für kleinere und mittelständische Händler interessant ist. Doch nun soll das Drittgeschäft eingestellt werden – aus einem einfachen Grund.

Hermes Logistikzentrum
Foto: Hermes

Der Otto-Konzern arbeitet offenbar an einem Strategiewechsel für seine Fulfilment-Tochter, die Hermes Fulfilment GmbH. Diese übernimmt bisher für externe Online-Händler die Warenlagerung und den Versand. Doch nun soll sich Hermes Fulfilment auf das Geschäft mit Versendern aus der Otto-Gruppe konzentrieren. Das habe das Unternehmen gegenüber Neuhandeln.de bestätigt. Dritte können dann nicht mehr auf die Dienste von Hermes Fulfilment zurückgreifen – zumindest größtenteils.

Man sei sich noch nicht endgültig sicher, ob man das Geschäft mit externen Händlern vollständig oder nur teilweise aufgeben wird, bekräftigt Hermes Sprecher Martin Frommhold laut Neuhandeln.de. „Es wird auch geprüft, ob die Bedürfnisse einzelner, ausgewählter Bestandskunden mit den spezifischen Anforderungen unserer Konzern-Auftraggeber kompatibel sind“, so Frommhold weiter.

Auswirkungen in frühestens zwei Jahren

Einen schnellen Abschied vom Mandantengeschäft gebe es ohnehin kaum, da einige Verträge bis ins Jahr 2019 reichen sollen. Selbst wenn Hermes Fulfilment sich komplett aus dem Drittgeschäft zurückziehen und nur noch auf Versender aus der Otto-Gruppe konzentrieren sollte, werde das frühestens in zwei Jahren spürbar sein. Für die Fulfilment-Tochter wirkt die Entscheidung in jedem Fall aber nachvollziehbar: Die hauseigenen Händler wachsen deutlich und bieten damit mehr als genug Potenzial für die Logistik-Kapazitäten von Hermes. Zudem soll die Nachfrage nach Fulfilment-Angeboten sinken, da „derzeit immer mehr Versender die Logistik wieder selbst abwickeln“, wie es bei Neuhandeln.de heißt.

 

/ Geschrieben von Michael Pohlgeers




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