Die Deutsche Post rechnet offenbar mit massivem Wachstum. Frank Appel, Chef der Deutschen Post, verkündete nun, in den kommenden Jahren 100.000 weitere Stellen schaffen zu wollen.

Post-Auto mit Postbotin

Bildquelle: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com 

Die Deutsche Post will in den kommenden Jahren massiv Stellen ausbauen. Das verkündete nun Konzernchef Frank Appel. „Ich rechne damit, dass sich unsere Belegschaft in einigen Jahren von jetzt rund 500.000 auf rund 600.000 erhöhen könnte“, so der Post-Chef gegenüber der Rheinischen Post. Damit ging Appel auch auf die Befürchtung ein, die zunehmende Digitalisierung in der Branche könne zu sinkenden Beschäftigungszahlen führen. „Logistik als Dienstleistung wächst schneller als der Durchschnitt der Wirtschaft“, betonte Appel. „Und wir steigern dank Digitaltechnik die Produktivität enorm.“

Die Digitalisierung könne zwar dafür sorgen, dass mehr einfache Arbeitsplätze wegfallen, räumte Appel ein, „aber wir jammern ja auch nicht mehr der Arbeit früherer Generationen auf dem Acker nach.“ Computer und Maschinen arbeiten nach Appels Ansicht exakter und verlässlicher bei einfachen, sich wiederholenden Aufgaben. Menschen sollen die komplexeren Tätigkeiten weiterhin übernehmen. Appel konkretisierte aber nicht weiter, in welchen Bereichen er die 100.000 neuen Stellen schaffen wolle.

Appel: Deutschland wird weiterhin wettbewerbsfähig sein

Im Interview äußerte der Post-Chef sich auch zu anderen Themen wie etwa dem Brexit oder der zu erwartenden Wirtschaftsentwicklung der Logistik. Das Ruhrgebiet und vor allem das Bundesland Nordrhein-Westfalen haben nach Ansicht von Appel durch die zentrale Lage in Europa auch in Zukunft eine gute Position, um weiterhin wichtig für die Logistik zu sein. „Daran ändert auch nichts, dass manche Unternehmen Verteilzentren in Osteuropa aufbauen, um von niedrigeren Löhnen zu profitieren“, meint Appel. Deutschland könne durch die zunehmende Automatisierung wettbewerbsfähig bleiben. Zudem nehme der Handel in Zukunft weiter zu.

Trotz des positiven Ausblicks sieht der Post-Chef die Notwendigkeit, „deutlich mehr“ in die Infrastruktur von Nordrhein-Westfalen zu investieren. Er begrüße die zahlreichen Straßenbauprojekte, sieht aber noch deutlich mehr Nachholbedarf – auch in ganz Deutschland: „Wir müssen bundesweit mehr für die digitale Infrastruktur, unser Bildungssystem und damit für unsere Zukunft ausgeben, statt weiter vermehrt in die Sozialsysteme zu investieren.“

/ Geschrieben von Michael Pohlgeers




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