Der deutsche Roboterbauer Kuka könnte vor einer Übernahme durch das chinesische Unternehmen Midea stehen, das bereits Anteile am Roboterunternehmen hält. Die Aktionäre sind derzeit aufgerufen, ihre Meinung zu der möglichen Übernahme abzugeben. Update: Das Bundeswirtschaftsministerium ist mit der Übernahme einverstanden.

Midea möchte Kuka übernehmen.

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Seit einigen Wochen gibt es Diskussionen um die Zukunft des deutschen Roboterbauers Kuka. Zuletzt hatte es ein Übernahmeangebot des chinesischen Unternehmens Midea gegeben. Nun sollen die Aktionäre bis zum 15. Juli entscheiden, ob sie sich für oder gegen das Übernahmeangebot aussprechen möchten.

In der vergangenen Woche hatte der Haushaltsgeräte-Hersteller Midea das Übernahmeangebot offiziell vorgelegt. Die Chinesen bieten wie angekündigt 115 Euro je Kuka-Aktie an. Damit müsste Midea insgesamt 4,5 Milliarden Euro für die Übernahme hinlegen.

Kuka soll eigenständig weiterarbeiten können

Während die Aktionäre Zeit zum Nachdenken haben, möchte auch das Management von Kuka sich das Übernahmeangebot in den nächsten zwei Wochen durch den Kopf gehen lassen. „Das Midea-Angebot liegt vor und wird von den Vorständen geprüft. Eine begründete Stellungnahme wird spätestens in zwei Wochen abgegeben."

Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen bei einer gelungenen Übernahme den Robotermarkt in China erobern. Midea ist bereits unabhängig von der Übernahme Großaktionär bei Kuka und besitzt 13,5 Prozent der Anteile.

Das chinesische Unternehmen betonte zudem, dass man sicherstellen wolle, dass Kuka auch nach einer möglichen Übernahme selbstständig weiterarbeiten solle. Man werde die operative Eigenständigkeit von Kuka fördern und an der aktuellen Strategie weiter festhalten.

Update, 17.08.2016: Übernahme darf offiziell stattfinden

Das Wirtschaftsministerium hat der Übernahme laut der Tagesschau zugestimmt.  Damit wandert der Augsburger Roboterbauer Kuka offiziell in die Hände des chinesischen Unternehmens Midea. Ministeriumssprecher Andreas Audretsch soll gemeint haben, dass eine Prüfung keine Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit in Deutschland durch die Übernahme ergeben habe.

Wirtschaftsminister soll sich jedoch nicht gerade glücklich über den Deal geäußert haben. So sollte man ihm nach durchaus darüber nachdenken, "wie die offenen Volkswirtschaften in Europa eigentlich mit unfairem Wettbewerb umgehen", da durch die Übernahme immenses technisches Wissen an China verloren gehen würde.

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Geschrieben von Giuseppe Paletta




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