Von Deutschland aus wird die Deutsche Bahn ins Paketgeschäft einstiegen. So sollen ab diesem Frühjahr Pakete per Schienengüterverkehr von der Logistik-Tochter DB Schenker transportiert werden. Gerade weil der Schienengüterverkehr bei der Bahn im vergangenen Jahr Verlust gemacht hat, soll mit der Innovation das Geschäft positiv belebt werden.

Güterzüge
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Ganz gleich ob Pakete, Stückgut oder komplette Ladungen: Ab Frühjahr 2016 möchte die Bahn das schlechte Geschäft im Bereich Schienengüterverkehr aufpeppen und gemeinsam mit dem Paketdienstleister GLS ins Paketgeschäft einsteigen. Dann werden gemeinsam mit der Logistiktochter DB Schenker Pakete über größere Strecken von Deutschland aus mit der Bahn transportiert. Um die Zustellung vor Ort kümmert sich dann GLS.

Teilprivatisierung von DB Schenker und DB Arriva geplant 

Bahnchef Rüdiger Grube verkündete die Neuerung am Mittwoch dieser Woche und erklärte, dass der Start des Paketgeschäfts von Deutschland aus erfolgen und danach auf ganz Europa ausgeweitet werden solle. Aufgrund von Sonderabschreibungen in Höhe von 1,3 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2015 werde ein „Effizienz- und Performance-Steigerungsprogramm“ angestrebt, wird der Chef der Bahn auf Welt.de zitiert. 

Außerdem gab die Deutsche Bahn bekannt, dass sowohl der Tochtergesellschaft DB Schenker als auch der Personenverkehrstochter DB Arriva eine Teilprivatisierung bevorstehe, die Bahn als Staatskonzern jedoch weiterhin die Mehrheit der Anteile tragen werde. Weiterhin sollen Bahnchef Grube zufolge um die 20 Milliarden Euro aus Eigenmitteln ins Gesamtnetz fließen, damit die Verschuldung begrenzt und die Stabilisierung des Konzerns gesichert werden könne.

Reaktionen auf die Maßnahme der Deutschen Bahn

Ob der Vorstoß der Deutschen Bahn dazu führen wird, dass die Deutsche Post einen ernsthaften Konkurrenten bei der Paketzustellung erhält? Vorerst wahrscheinlich nicht. Ein Beitrag bei den Deutschen Wirtschafts Nachrichten vermutet eher, dass die Konzerntochter DB Schenker so für einen Verkauf attraktiv gemacht werden solle. Im Bereich Social Media nehmen die Twitter-User hingegen den Umgang der Deutschen Bahn mit dem Thema Pünktlichkeit aktuell aufs Korn.