Verdi übt derzeit scharfe Kritik am Vorgehen des Frachtunternehmens UPS am Köln-Bonner Flughafen.

UPS Logo an Gebäude
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Die Gewerkschaft Verdi erhebt schwere Vorwürfe gegen UPS. Mitarbeiter am Standort Flughafen Köln-Bonn, die an einem Warnstreik im Dezember teilgenommen haben, sollen angeblich benachteiligt werden. Verdi behauptet, dass Listen geführt wurden, um aktive Teilnehmer zu identifizieren, die seitdem in andere Arbeitsschichten versetzt wurden. Betroffene berichten von finanziellen Einbußen und Unsicherheit am Arbeitsplatz. Bis zu 600 Euro soll ein Mitarbeiter durch das Versetzen in andere Schichten weniger verdient haben, berichtet der WDR.

Nach einer Berichterstattung des Senders Anfang Februar hätten sich jetzt weitere Mitarbeiter gemeldet und die Vorwürfe bestätigt, darunter auch die Behauptung, dass der Betriebsrat in Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung agiere. „Man hat einfach ein schlechtes Gefühl mittlerweile zur Arbeit zu gehen, weil man nicht weiß, was passiert als Nächstes mit einem“, so ein Mitarbeiter gegenüber dem WDR.

UPS weist Vorwürfe zurück

Die Mitarbeiter, die dem Sender Auskunft über die aktuelle Lage bei UPS am Köln-Bonner Flughafen geben, aber anonym bleiben wollen, berichten außerdem, dass die Geschäftsleitung eigene Betriebsratslisten bevorzuge und oft Vorgesetzte einsetze. Es wird der Vorwurf erhoben, dass der Arbeitgeber Druck auf die Arbeiter ausübe und versucht wird, die Gewerkschaft fernzuhalten. Bis zu 1.800 Mitarbeiter arbeiten jede Nacht bei UPS am Flughafen Köln-Bonn.

UPS weist die Vorwürfe der Mitarbeiter entschieden zurück. „Wir respektieren das Recht unserer Mitarbeiter, sich an legalen Streikmaßnahmen, einschließlich Warnstreiks, zu beteiligen“, so die Stellungnahme des Paketdienstes. Und weiter: „Rotationen in Schichten und Arbeitsbereichen sind aufgrund sich ändernder Paketvolumina und anderer Anforderungen durchaus üblich.“

Der Betriebsrat hat sich bisher nicht zu den Anschuldigungen geäußert. Verdi-Gewerkschaftssekretär Stephan Somberg ist allerdings überzeugt, dass die Vorwürfe berechtigt sind und verweist auf systematische Benachteiligungen.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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