Im letzten Jahr sah sich das Personal bei der Deutschen Bahn mit zahlreichen Übergriffen konfrontiert, neue Maßnahmen sollen hier nun Abhilfe schaffen. 

Deutsche Bahn Mitarbeiter Sicherheitswesten
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Die Deutsche Bahn hat seit Jahren mit dem Problem von Gewalt gegen die eigenen Mitarbeiter zu kämpfen. Seit 2012 sind die Vorfälle jedes Jahr mehr geworden. Im vergangenen Jahr wurden 3.138 Übergriffe auf das Bahn-Personal verzeichnet, ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zu 2021, wie der Konzern jetzt mitgeteilt hat.

79 Prozent der Übergriffe wurden als einfache Körperverletzungen wie Rempeln, Schläge und Anspucken bezeichnet, bei rund 15 Prozent handelte es sich um versuchte Angriffe. Eher die Ausnahme, aber immerhin noch sechs Prozent, machen schwere Körperverletzungen gegen das Personal aus. Als einer der Hauptgründe für die Übergriffe nannte die Deutsche Bahn die Durchsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen, so seien 30 Prozent auf die Durchsetzung der Maskenpflicht zurückzuführen. Aber auch die vollen Züge durch das 9-Euro-Ticket in den Sommermonaten sowie die Wiederaufnahme vieler Veranstaltungen, wie Fußballspiele, sorgten in den Zügen der Bahn für Auseinandersetzungen.

Bodycams für mehr Sicherheit

Um ihr Personal in Zukunft besser vor derartigen Übergriffen zu schützen, plant die Bahn derzeit eine Reihe von Schutzmaßnahmen. „Jede Form von Gewalt gegen unsere Mitarbeitenden ist inakzeptabel und verurteilen wir zutiefst. Wir werden die Angriffe weiter konsequent bekämpfen: mit besserer technischer Ausstattung, verbesserter Ausbildung und der konsequenten Anzeige jedes einzelnen Falls“, betont Hans-Hilmar Rischke, Leiter der DB-Konzernsicherheit.

Zu den Maßnahmen gehören unter anderem das Tragen von Bodycams. Seit Februar wird dies bereits von Kundenbetreuerinnen der Schwarzwaldbahn getestet. Erste Ergebnisse machen deutlich, dass sich sowohl das Zugpersonal als auch die Reisenden damit sicherer fühlen. Auch sollen in Zukunft das Sicherheitspersonal sowie die Anzahl der Videokameras aufgestockt werden. Die Bahn setzt zusätzlich auf eine bessere Ausbildung der Mitarbeiter. Neben den regelmäßigen Deeskalationstrainings sollen die Schulungen durch aktuelle Konfliktschwerpunkte angepasst und ausgeweitet werden.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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