Lieferando-Fahrer erhalten in den kommenden Wochen einen Winterbonus, der allerdings recht klein ausfällt.

Lieferando-Fahrer
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Die Arbeitsbedingungen beim Essenslieferdienst Lieferando standen in der Vergangenheit schon oft in der Kritik. Nun scheint das Unternehmen dahingehend einmal mit positiven News auffallen zu wollen. Erstmals zahlt der zum Lieferdienstkonzern Just Eat Takeaway gehörende Konzern seinen Fahrern einen sogenannten Winterbonus, der für die hohe Belastung während der kalten Jahreszeit entschädigen soll.

Wie Lieferando jetzt bekannt gegeben hat, gibt es für die Kuriere zwischen November und März 50 Cent mehr „pro gearbeiteter Stunde“, für die Arbeit zu den abendlichen Stoßzeiten von Freitag bis Sonntag gibt es weitere 50 Cent. Im Winter können die Angestellten so bis zu einem Euro mehr Stundenlohn verdienen. 

Inflationsausgleich und Thermowäsche

Außerdem zahlt das Unternehmen eine Inflationsausgleichprämie von bis zu 300 Euro, je nach vertraglich vereinbarten Arbeitsstunden der Kuriere. Um die Arbeit in der kalten Jahreszeit für die Fahrer erträglicher zu machen, erweitert das Unternehmen zusätzlich die Winterausstattung. „Die rund 20-teilige Ausstattung wurde um hochwertige Thermowäsche, bestehend aus Hose und Langarmshirt, ergänzt. Bereits seit Jahren erhalten Kurier:innen im Winter eine wasserdichte und atmungsaktive Winterjacke, Handschuhe und eine Mütze. Im neuen Winterpaket sind auch verbesserte, warme Handschuhe enthalten“, schreibt Lieferando.

Gewerkschaft bezeichnet Bonus als „Augenwischerei“

Für die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) geht der neue Winterbonus allerdings nicht weit genug. Aktuell zahlt Lieferando nach eigenen Angaben im bundesweiten Monatsdurchschnitt mehr als 14 Euro pro Stunde, die Boni zur Winterzeit seien nach Auffassung der NGG „Augenwischerei“. „Für uns ist ganz klar: Unter 15 Euro die Stunde kann nichts laufen“, betont Mark Baumeister, NGG-Referatsleiter für das Gastgewerbe bei Heise online. Ein Großteil der Fahrer hätten weder ein Dienstfahrrad noch ein Diensthandy. Die Gewerkschaft setzt sich nun verstärkt für Tarifverhandlungen ein.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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