Tesla will sich die Bahnstrecke zum Werk in Grünheide kaufen. In den Planungen des Konzerns spielen Güterzüge eine entscheidende Rolle.

Tesla Gigafactory Grünheide
Markus Mainka / Shutterstock.com

Seit Beginn der Bauarbeiten an der neuen Gigafactory von Tesla im brandenburgischen Grünheide liefern Güterzüge Material an die Baustelle. Genutzt wird dafür ein vorher stillgelegtes Industriegleis, das das Gelände mit der Bahntrasse des RE1 zwischen den Bahnhöfen Erkner und Fangschleuse verbindet. Dieses laut Golem etwa vier Kilometer lange Stück spielt für Tesla auch in Zukunft eine wichtige Rolle, daher will der Konzern den Abschnitt nun kaufen.

Gegenüber dem RBB hat die Deutsche Regionaleisenbahn Gruppe, der der Abschnitt gehört, Verhandlungen mit Tesla bestätigt. Die Deutsche Regionaleisenbahn pachtet oder kauft alte Gleise in Deutschland und hält sie instand, um sie zu vermieten oder zu verkaufen. Nach eigenen Angaben hält sie mit etwa 500 Kilometern das zweitgrößte Streckennetz Deutschlands – nach der Deutschen Bahn.

Transport über die Schiene

Tesla will künftig einen Großteil der Logistik vom und zum Werk über die Schiene abwickeln. Aus den Bauplänen geht hervor, dass ein eigener Güterbahnhof auf dem Gelände geplant ist. Güterzüge sollen dann einerseits Produktionsmaterial zum Werk transportieren. Andererseits soll die Schiene aber auch genutzt werden, um fertig produzierte Teslas abzutransportieren. Wie viele Güterzüge schlussendlich auf der Strecke fahren werden, ist offenbar noch unklar. Der Bebauungsplan gehe von täglich sieben ankommenden und 17 ausfahrenden Zügen aus. Ein Verkehrsgutachten rechne dagegen mit acht ankommenden Zügen pro Tag.

Kritik an Teslas Fabrik

Die Fabrik am Rande von Berlin ist nicht unumstritten. Im November 2019 verkündete Elon Musk den Bau der Gigafactory, in der Teslas für den europäischen Markt gebaut werden sollen. Insgesamt sollen dort 10.000 Jobs entstehen, kritisiert wird aber vor allem die Umweltbilanz der Fabrik. Immer wieder gab es Streit um die Rodung von Waldstücken.

Erst im Mai wurde ein Brandanschlag auf die Baustelle verübt. Die Täter erklärten in einem vermeintlichen Bekennerschreiben: „Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial. Tesla ist ein Konzern, der weltweit Raubbau betreibt, Lebensgrundlagen zerstört sowie koloniale Ausbeutungsverhältnisse nutzt und herstellt“.

Geschrieben von Christoph Pech
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