Als ob die aktuelle Situation nicht schon schlimm genug ist, kommt jetzt die nächste Hiobsbotschaft für die Briten: Auf der Insel könnte es schon bald zu einem Engpass deutscher Süßigkeiten kommen.

Ritter Sport Schokolade
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Coronakrise, Lockdown, Ausgangssperren, mutierende Virusvarianten – Es gibt aktuell nicht viele positive Nachrichten und für die Briten kommt jetzt noch eine Hiobsbotschaft hinzu: Schon bald könnte es auf der Insel nämlich knapp werden mit deutscher Schokolade und anderen Süßwaren. Der Brexit stellt viele Firmen, darunter auch die deutschen Süßwarenhersteller, vor erhebliche Probleme. Wie der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), zu dem Hersteller wie Katjes, Bahlsen, Ritter Sport und der Chipshersteller Lorenz zählen, herausgefunden hat, bereitet der Exportin der Vereinigte Königreich jedem dritten Unternehmen der Branche seit Jahresbeginn beträchtliche Schwierigkeiten.

Jedes zehnte Unternehmen hat Export eingestellt

Wie aus der Mitgliederbefragung des Verbands hervorging, gehen 15 Prozent der Firmen davon aus, dass die Logistikprobleme zu leeren Regalen bei britischen Lebensmittelhändlern führen könnten. Jedes zehnte Unternehmen hat sogar komplett die Lieferung auf die Insel eingestellt.

Eigentlich ist Großbritannien der zweitwichtigste Exportmarkt für die deutsche Süßwarenindustrie, wie der Spiegel weiß. Durch die neuen und komplizierten Zollformalitäten ist aktuell allerdings kaum noch ein reibungsloser Ablauf der Logistik möglich. Erschwerend kommen auch der Fahrermangel und zur Zeit die Coronapandemie mitsamt der Einreisebeschränkungen hinzu. Aber auch nach überstandener Krise steht der deutsch-britische Handel noch immer vor erheblichen Hürden. „Die ausgehandelten Ursprungsregeln für Süßwaren weichen erheblich von den bisherigen ab und tragen zu einer weiteren Verkomplizierung der zollfreien Lieferungen bei“, so BDSI-Hauptgeschäftsführer Carsten Bernoth.

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Geschrieben von Corinna Flemming