Um einer Pasta-Knappheit zu entgehen, hat der Hersteller Barilla seine Logistik deutlich hochgefahren. Für den Transport werden künftig auch mehr „Pasta-Züge“ eingesetzt.

Nudeln
Davizro Photography/Shutterstock.com

Im März und April, als Deutschland die erste Corona-Welle durchlebte, gab es in vielen Supermärkten die sogenannten Hamsterkäufe. Besonders Nudeln, Mehl und Toilettenpapier gingen weg wie warme Semmeln, gähnende Leere in den Regalen war die Folge. Nun steigen die Infektionszahlen hierzulande wieder drastisch an, die ersten Läden berichten schon wieder von kleinen Anfängen der Hamsterkäufe.

Damit sich die Situation aus dem Frühling aber nicht wiederholt und deutsche Verbraucher diesen Winter nicht auf Nudeln verzichten müssen, hat das italienische Lebensmittelunternehmen Barilla nun den Ausbau der Nudel-Zug-Verbindung zwischen Parma und Langenau angekündigt. Künftig soll die Taktung des Pasta-Zuges noch einmal nach oben geschraubt werden.

Logistikzentren am Anschlag

Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, fuhren im März wöchentlich zwei Züge nach Deutschland, Ende Juni waren es drei und nun könnten bald vier Züge zwischen Parma und Ulm die begehrten Waren transportieren, wie Barilla angekündigt hat. Dabei befördert jeder Zug in den insgesamt 16 Waggons und 32 Containern bis zu 490 Tonnen Pasta, 60 Tonnen Saucen und 40 Tonnen Pesto. Mit diesen Mengen will man die Versorgung sicherstellen.

Um den Bedarf zu decken – im März wurden 50 Prozent mehr Nudeln nach Deutschland geliefert als im Vorjahreszeitraum – ließ der Hersteller auch in Zeiten des Notstandes die Werke in Norditalien auf Hochtouren arbeiten. „In manchen Werken wurde während des Lockdowns mehr Pasta produziert als jemals zuvor", erklärt Barilla-Manager Bastian Diegel in der Süddeutschen Zeitung, „wenn auch zu signifikant höheren Kosten.“

Zug statt Lkw für das ökologische Gewissen

Auf die Züge greift Barilla vor allem mit Blick auf die Umwelt zurück. Fuhren früher noch Lkws auf der Strecke, werden mit dem Einsatz der Züge nun rund 6.000 Tonnen CO2 eingespart und die Emissionen um 70 Prozent gesenkt. Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit spielt auch der finanzielle Faktor in diese Entscheidung mit rein. „Dank des Zuges können wir die Kosten für den Transport wesentlich besser eingrenzen und abschätzen, als das zuvor mit dem Lkw der Fall war“, so der Logistik-Experte.

Bereits im April gab es ein ähnliches Projekt. Damals wurde von Aldi und DB Schenker eine alternative Lieferkette aufgebaut, um Waren nach Deutschland zu bringen. Mit Sonderzügen, dem sogenannten Pasta-Express, wurden die Produkte von Italien nach Deutschland gebracht.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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