Die Otto Group hat für seine Logistiktochter Hermes einen Investor gefunden. 25 Prozent des Deutschlandgeschäfts gehen an die Beteiligungsfirma Advent, bei Hermes Großbritannien ist es die Mehrheit der Anteile.

Hermes Schild
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Der Hamburger Versandhändler Otto sucht schon seit geraumer Zeit nach einem Partner für die Logistiktocher Hermes. Erst Ende Mai standen Spekulationen im Raum, der Paketdienst könnte an US-Riesen FedEx verkauft werden. Nun hat die Otto Group, die bislang 100 Prozent der Anteile an Hermes hielt, einen anderen Partner vorgestellt und die Beteiligungsgesellschaften Advent International („Advent“) ins Boot geholt.

Der neue Investor hält künftig 25 Prozent der Anteile an Hermes Deutschland, die Otto Group behält somit in ihrem Kernmarkt die Mehrheit am Paketdienst. Hermes Großbritannien geht mit 75 Prozent an Advent, aber auch hier behält der Hamburger Versandhändler Mitspracherecht bei wichtigen strategischen Entscheidungen, wie Otto in einer Meldung schreibt.

Partnerschaft soll Wachstum vorantreiben

„Das enorm hohe Interesse von potenziellen Marktpartnern an einer Beteiligung spiegelt die Attraktivität des Marktsegments und die hervorragende Marktstellung von Hermes in den beiden bedeutendsten Märkten Europas wider. Die Partnerschaft mit Advent gibt beiden Gesellschaften weiteren Spielraum für wichtige Investitionen und schafft damit optimale Voraussetzungen für weiteres Wachstum“, sagt Kay Schiebur, Otto Group Vorstand für den Bereich Services.

Und weiter: „Hermes hat in den vergangenen Monaten nicht zuletzt dank massiver Investitionen in ein leistungsstarkes und flexibles Netzwerk gezeigt, dass Händler*innen sowie Endkund*innen sich selbst in einer nie dagewesenen Belastungsprobe wie der Corona-Pandemie auf eine uneingeschränkt hohe Zustellqualität verlassen können. Gleichzeitig wird mit Blick auf die Paketdienstleistung einmal mehr deutlich, wie elementar ein funktionierender Wettbewerb im Markt und damit einhergehende Wahlmöglichkeiten für die Kund*innen sind.“

Gemeinsam mit Advent will Otto nun künftig noch mehr in eine bessere Zustellqualität sowie weitere Services investieren. Die geplante Transaktion muss nach Aussagen der Otto Group allerdings noch von den Gremien und entsprechenden Kartellbehörden freigegeben werden.

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Geschrieben von Corinna Flemming