Im Logistik-Immobilien-Überblick geht es um ein vom Bund gefördertes Micro-Hub in Mannheim, Decathlons-Öko-Strom-Initiative und die Eröffnung des neuen Lesara-Lagers in Erfurt.

Decathlon Lager in Schwetzingen
© Decathlon

Mannheim: Bund fördert Micro-Hub-Projekt

In Mannheim soll bis 2020 ein Micro-Hub für die letzte Meile entstehen. Das Projekt ist Teil eines Maßnahmenpakets des Bundes, das insgesamt fünf Modellstädte (Bonn, Essen, Herrenberg in Baden-Württemberg, Mannheim und Reutlingen) beinhaltet, in denen der öffentliche Personennahverkehr verbessert und die Stickstoffdioxidbelastung verringert werden soll. Für das Maßnahmenpaket stellen das Bundesverkehrsministerium und das Bundesumweltministerium insgesamt 130 Millionen sowie fachliche Expertise aus den Ministerien bereit.

Als Teil des Maßnahmenpakets soll in Mannheim ein Micro-Hub vor den Toren der Stadt errichtet werden. Wie logistik-heute unter Berufung auf die Rhein-Neckar-Zeitung schreibt, sehen die Mannheimer Pläne vor, dass die KEP-Dienstleister die Pakete mit Kleintransportern am Micro-Hub anliefern können, um sie dann mit Lastenfahrrädern zu den Empfängern zu bringen. Die Kosten für das Hub sollen sich auf maximal eine Million Euro belaufen. „Wir wollen diese Idee testen und sehen, ob es langfristig und im größeren Stil realisierbar ist“, sagte der Erste Bürgermeister Mannheims, Christian Specht, gegenüber der Regionalzeitung, so logistik-heute. Die Pläne zum Micro-Hub, dass die KEP-Dienstleister scheinbar gemeinsam nutzen sollen, erinnert an das in Berlin seit Mai in Berlin laufende Pilotprojekt KoMoDo.

Photovoltaik: Decathlon betreibt sein Lager in Schwetzingen mit Sonnenenergie

Der französische Sportartikelhersteller Decathlon hat ein Logistikzentrum in Schwetzingen (Baden-Württemberg) nach Angaben von logistra komplett mit Photovoltaikpanelen bestückt. Dadurch ist der Händler und Hersteller in der Lage, das 40.000 Quadratmeter umfassende Lager mit regenerativem Strom vom Dach des Gebäudes zu betreiben. „Wir nutzen die selbst erzeugte Energie für unsere teilautomatisierten Hochregallager, für PC-Arbeitsplätze, Beleuchtung und um unsere Elektro-Gabelstapler aufzuladen“, fasst Projektleiter Recep Sari zusammen. 

Im Jahr sollen nach Unternehmensangaben rund 750.000 Kilowattstunden produziert werden, wovon jedoch voraussichtlich nur rund 350.000 Kilowattstunden von Decathlon selbst verbraucht werden sollen. Die restlichen Kilowattstunden sollen ins öffentliche Netz eingespeist werden. Neben den Ersparnissen bei den Stromkosten will Decathlon auch an die 437 Tonnen Kohlenstoffdioxyd pro Jahr einsparen. In sechs bis zehn Jahren, so plant Decathlon, soll sich die Photovoltaik-Anlage amortisiert habe. Mit Decathlon vergleichbare Pläne zu Photovoltaik-Anlagen nehmen aktuell zu. So haben sowohl Zalando und Trans-o-flex ähnliche Projekte in der Pipeline.

Lesara eröffnet in Erfurt europäische Distributionszentrale

Lesara hat sein neues Logistikzentrum im Güterverkehrszentrum Erfurt in Betrieb genommen. Wie das Unternehmen mitteilt, soll mit der neuen Anlage das eigene Logistiknetzwerk konsolidiert werden. „Wir freuen uns, dass der Bau unseres neuen Logistikzentrums in Rekordzeit fertiggestellt wurde. Mit dem neuen Zentrallager können wir unsere Prozesse weiter optimieren und Kunden in Deutschland und ganz Europa noch schneller und besser beliefern“, erklärte Matthias Wilrich, Co-Founder und COO von Lesara, im Zuge der Eröffnungsfeier. „Goodman ist uns dabei ein verlässlicher Partner, der mit seiner Kompetenz und langjährigen Erfahrung eine moderne, nachhaltige Lösung für die Logistik unseres Onlinehandels geschaffen hat.“

Lesara nutzt die insgesamt 60.000 Quadratmeter große kommerzielle Nutzfläche in der Logistikhalle ab sofort als europäische Distributionszentrale. Die Grundfläche von 31.600 Quadratmetern wurde dank der Picktower nahezu verdoppelt. Mehr als 100.000 Artikel werden zukünftig von Erfurt aus in 24 europäische Länder verschickt.

 

/
Geschrieben von Julia Ptock




Kommentar schreiben

Sicherheitscode
Captcha aktualisieren