Nachfrageunbeständigkeit ist ein großes Thema im Bereich der Logistik. Wir erläutern mögliche Ursachen und geben einen kurzen Überblick.

Nachfrageunbeständigkeit
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Laut Gartner Research “einem Kunden gewinnbringend zu antworten, bedeutet die Quellen der Unbeständigkeit zu verstehen und angemessen zu planen.” Innerhalb der Logistik- und Supply-Chain Branche brauchen viele Unternehmen eine Nachfrageanalyse, um Nachfrageschwankungen sichtbar zu machen und somit die eigene Kundennachfrage, ohne Überbestand im Lager zu besitzen, bedienen zu können. Nachfrageunbeständigkeit bedeutet jedoch nicht, dass die Nachfrage unvorhersehbar und notwendigerweise schlecht ist. Wachstum führt oft zu Nachfrageschwankungen.

Wie kann ich jedoch feststellen, ob eine Nachfrageunbeständigkeit vorliegt? Folgende Indikatoren und Quellen der Nachfrageunbeständigkeit wurden von der Firma EazyStock zusammen getragen und sollen dabei helfen Nachfrage besser sichtbar zu machen.

Indikatoren der Nachfrageunbeständigkeit

Mangelnde Genauigkeit von Prognosen, Überbestand und veralteter Bestand, auslaufende Bestellungen und Lieferrückstand sind alles Indikatoren der Nachfrageunbeständigkeit und wirken sich negativ auf die Bestandsoptimierung aus. Diese Gegebenheiten entstehen oft durch manuelle Bestandsprozesse, die auf Excel-Tabellen aufgebaut sind und alleine von ERP-Systemen abhängig sind, welche nicht ausgeklügelt genug ist, um dieses Problem zu adressieren. In dieser Situation suchen vielen Unternehmen nach einer Bestandsoptimierungssoftware, die den Planungs- und Nachschubprozess unterstützen kann.

Quellen der Nachfrageunbeständigkeit

Um einen Überblick über die Gesamtsituation der Nachfrageunbeständigkeit zu bekommen, ist es notwendig intern und extern auf das Unternehmen zu schauen. Natürliche Faktoren wie beispielsweise Markttrends und Saisonabhängigkeit sowie organisatorische Faktoren wie Produkteinführungen und Werbemaßnahmen tragen alle zur Gesamtsituation der Nachfrageunbeständigkeit bei.

Chart Nachfrageunbeständigkeit
© EazyStock Chart Nachfrageunbeständigkeit


Martktrends
Wirtschaftliche Faktoren sowie wachsende und schrumpfende Marktsegmente kreieren Nachfragevariationen für Produkte. Daher ist es notwendig den Bestand nach Segmenten zu klassifizieren, um schneller auf Nachfragevariationen einzugehen.

Saisonabhängigkeit
Saisonale Produkte sind unbeständig, wenn die Nachfrage in einer bestimmten Zeit stark zunimmt. Die Nachfrage kann über das Jahr verteilt relativ konsistent sein, jedoch blitzschnell von 0 auf 100 anwachsen. Durch die Anwendung von Prognoseberechnungen für saisonale Produkte können Unternehmen diese Effekte besser managen.

Kausale Faktoren
Natürliche Events sind unkontrollierbar und können Nachfrageunbeständigkeit verursachen. Grundsätzlich gibt es zwar keine goldene Antwort für schwerwiegende Probleme, allerdings können Unternehmen mit einer Bestandsplanungssoftware die meisten Fälle beheben. Gut definierte Mindestbestände, Sichtbarkeit des Bestandes in der kompletten Wertschöpfungskette und Warnungssysteme können helfen einen besseren Überblick über die Situation zu bekommen und entsprechende Maßnahmen einleiten.

Unregelmäßige Nachfrage
Unregelmäßige Nachfrage mit „langsam“ und „schnell“ bewegenden Produkten ist grundsätzlich schwer vorherzusagen und zu planen. Daher müssen Unternehmen mit diesen Produkten einen anderen Weg finden ein entsprechendes Management anzuwenden. Spezielle Nachfragealgorithmen sind hierbei wichtig, um zwischen den verschieden bewegenden Produkten zu differenzieren und ein besseres Kundenservicelevel zu erreichen.

Werbemaßnahmen
Werbemaßnahmen variieren aufgrund der Anzahl von Kundenbestellungen. Aus Sicht der Prognoseberechnung ist es wichtig, die Basisnachfrage und Nachfrage an werblichen Aktionen zu identifizieren, um falsche Prognosen für die kommende Periode zu verhindern. Unternehmen, die werbliche Höhepunkte ermitteln, erhalten bessere Prognosegenauigkeit mit weniger Überbestand.

Produkteinführungen
Ohne historische Daten ist es schwierig die Nachfrage für ein Produkt zu berechnen. Innerhalb der Planung können daher Nachfragemodelle von ähnlichen Produkten genommen werden, um eine mögliche Nachfrage vorherzusagen. Ebenfalls ist es möglich, Informationen und Erfahrungen von ähnlichen Martksegmenten zu benutzen, wenn ein neuer Markt betreten wird. Sobald die Verkaufe und Daten eines Produktes zunehmen, können mehr und mehr Informationen in den Planungsprozess eingehen.

Prognoseverzerrungen
Mangelhafte Prognosen beeinflussen den Bestand und das Servicelevel. Automatisierte Nachfrageprognosen, die auf die aktuelle Kundennachfrage ausgerichtet sind und in Zusammenhang mit dem Marktwissen des Planungsteams stehen können jedoch Prognoseverzerrungen vermeiden.

Peitscheneffekt
Fehler in der Prognoseberechnung und falsche Bestandsparameter heben den sogenannten „Peitscheneffekt“ hervor und erhöhen Nachfrageunbeständigkeit. Dies führt zu Überbestand, schlechtere Performance von Lieferanten und Herstellern und niedrige Benutzung von Distributionskanälen.

Wie man Unbeständigkeiten in der Nachfrage verwaltet zeigt unser Whitepaper im PDF-Format:PDF File

Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit uns von Daniel Fritsch von dem Unternehmen eazystock verfasst.

/ Geschrieben von Redaktion