Die Deutsche Post DHL hat mit dem StreetScooter eine nachhaltige Elektromobilitätswelle losgetreten. Der Konzern verkauft die Elektro-Lkw dabei auch an Dritte. Neuster Kunde ist Siemens. Zusammen mit dem Logistikdienstleister Bezold liefert Siemens im Rahmen des Siemens-Division Building Technologies (BT) Projektes im Nürnberger Stadtgebiet Produkte, Ersatzteile und Komponenten der Gebäudetechnik umweltverträglich aus.

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© Robert Fruehauf / Shutterstock.com

In einem Pilotprojekt setzt Siemens ab jetzt auf den StreetScooter der Deutschen Post DHL. Wie unter anderem bei Mylogistics zu lesen ist, wird im Rahmen eines Gesamtprojekts der Siemens-Division Building Technologies (BT) zusammen mit dem Logistikdienstleister Bezold die Auslieferung von Siemens-Produkten, Ersatzteilen und Komponenten der Gebäudetechnik in Nürnberg und Umland künftig elektrisch durchgeführt. Das Projekt wurde zusammen mit dem Nürnberger Lehrstuhl Supply Chain Management der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt.

Siemens setzt in Stuttgart bereits auf E-Lastenräder

Wie bei Nordbayern zu lesen, hat die Firma Bezold für den Elektro-Lkw rund 70.000 Euro bezahlt, um im Auftrag der Siemens Gebäudetechnik-Sparte täglich bis zu einem Dutzend Päckchen und Pakete auszuliefern. Der Siemens-StreetScooter (Modell „StreetScooter Work L“ – das aktuell größte Modell der Serie) wurde für den Einsatz leicht abgewandelt und speziell für die Gebäudetechnik-Logistik angepasst. So wurde unter anderem die Höhe des Laderaumes angepasst, damit der Lkw problemlos an Rampen be- und entladen werden kann. „Derzeit ist er der größte seiner Art in Deutschland“, sagt Bezold-Geschäftsführer Stefan Utschig.

Mit dem Einsatz des ElektroScooters will Siemens zusammen mit seinen Partnern die „Alltagstauglichkeit und Lieferqualität von E-LKWs erheben, überprüfen und idealerweise bestätigen“, so Sven Markert, Leiter der Logistikabteilung von Siemens Building Technologies. Dabei kann Siemens bereits Erfahrungen mit Elektro-Lieferungen vorweisen, denn in Stuttgart setzt Siemens BT bereits auf E-Lastenräder.

Dieselfahrverbot könnte gravierende Auswirkungen haben

Ausgewertet wird das Pilotprojekt in Nürnberg von den Wissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Gegenüber Mylogistics erklärt Tobias Meyer vom Lehrstuhl für Supply Chain Management: „Siemens BT LOG nimmt mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle ein, um eine emissionsarme Logistik sowohl in der Stadt als auch in ländlichen Gebieten zu fördern.“ In seiner Ausführung geht Meyer auch auf das drohende Dieselfahrverbot in Innenstädten ein: „Sollten in naher Zukunft tatsächlich Fahrverbote für dieselbetriebene Fahrzeuge erlassen werden, wird das gravierende Auswirkungen auf den Lieferverkehr in den Städten haben. Wer mit Elektromobilität ausliefert, wird von Fahrverboten nicht betroffen sein und trägt dazu bei, die Luft- und Lebensqualität in den Ballungsräumen zu verbessern.“

Das Projekt wird auch von der Stadt und der ansässigen IHK begrüßt. „Mit dem StreetScooter wird ein weiterer Meilenstein nachhaltiger Gütermobilität für die Stadt und Metropolregion Nürnberg gelegt. Praxistaugliche Elektromobilität wie der StreetScooter wird zukünftig die Logistik- und Versorgungsqualität von Industrie-, HighTech- und modernen Dienstleistungsstandorten wie Nürnberg prägen“, kommentiert Dr. Michael Fraas, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg, den Start des Projektes.

Übrigens ist das nicht die erste Begegnung von Siemens mit dem StreetScooter. Bereits im Sommer 2014 vereinbarten die zentrale Siemens-Forschung und der Elektrofahrzeughersteller StreetScooter „ein Elektroauto mit einer neuartigen Elektronik- und Software-Architektur auszurüsten.“ Im Dezember 2014 hat die Deutsche Post DHL Group die StreetScooter GmbH übernommen, die seitdem eine hundertprozentige Tochter ist.

 

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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