DHL einigt sich, Bundeskartellamt schließt Verfahren ab, Amazon baut nicht in Köln, DPD wird elektrischer und Otto hat wieder einen Logistik-Chef – der Logistik-Newsflash.

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DHL: Einigung mit klagendem Lkw-Fahrer

Der Rechtsstreit zwischen einem tschechischen Lkw-Fahrer und Deutsche Post DHL ist beendet. Die Parteien haben sich im Streit um die Anrechenbarkeit von Spesen auf den Mindestlohn außergerichtlich geeinigt, meldet die Verkehrsrundschau. Der Fahrer wollte nach deutschem Mindestlohn bezahlt werden und forderte DHL auf, die Differenz nachträglich zu zahlen. Laut Tarif stünden ihm 1.500 Euro zu, sein Arbeitgeber zahlte jedoch nur 460 Euro. Ein Fall für die Gerichte wurde es, weil der Tscheche auf deutschen Straßen für DHL unterwegs war. Das Mindestlohngesetz sieht vor, dass auch gebietsfremde Arbeitnehmer für die Dauer ihrer Tätigkeit in Deutschland mindestlohnberechtigt sind. DHL zufolge haftet das Speditionsunternehmen für die entstehen Kosten. Ein Grundsatzurteil wurde durch die Einigung verhindert, andere Lkw-Fahrer von DHL-Subunternehmern könnten nun aber auch Klagen in Erwägung ziehen.

Bundeskartellamt: Bußgeldverfahren gegen Hafenschlepper abgeschlossen

Das Bundeskartellamt hat das Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Hafenschlepper mit der Verhängung eines Bußgeldes gegen die Schleppreederei Kotug GmbH abgeschlossen. Insgesamt wurden Geldbußen in Höhe von 17,5 Millionen Euro gegen vier Hafenschleppdienstleister – Kotug, Fairplay Schleppdampfschiffsreederei Richard Borchard GmbH, Bugsier-, Reederei- und Bergungs GmbH & Co. KG und Petersen & Alpers GmbH & Co. KG – verhängt. Die Unterweser Reederei GmbH und deren Tochter Lütgens und Reimers müssen nicht zahlen, da sie das Kartell aufgedeckt hatten. Die betroffenen Unternehmen sollen seit 2002 Umsätze und Aufträge in mehreren deutschen Häfen untereinander aufgeteilt haben.

Amazon zieht Bauantrag in Köln zurück

Offenbar hat Amazon seinen Bauantrag für ein Sortierzentrum im Industriepark Köln-Nord zurückgezogen. Der Kölnischen Rundschau zufolge ist eine Ansiedlung des Unternehmens in Köln damit äußerst unwahrscheinlich, denn entsprechend große Flächen – Amazon würde etwa zehn Hektar Baufläche benötigen – sind in der Stadt kaum noch zu finden. Um die Fläche gab es einen Bieter-Wettstreit, aus dem Amazon nun aber ausgestiegen ist. Wahrscheinlicher ist nun ein Verkauf der Fläche an die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK). Ein Alternativ-Plan von Amazon sah vor, die Fläche interimsweise für einige Jahre zu nutzen und dann von der HGK übernehmen zu lassen. Da diese Idee abgelehnt wurde, hat Amazon nun wohl komplett Abstand von einer Ansiedlung in Köln genommen.

DPD startet E-Crafter in Hamburg

DPD hat für die City-Logistik in Hamburg zwei VW E-Crafter für einen Vorserientest in Betrieb genommen. Mit den Elektrofahrzeugen werden Touren in der Innenstadt, in St. Paulin und an der Sternschanze gefahren. Geplant ist der Test bis Ende des Jahres. Mit elektrischem Antrieb und einer Reichweite von 100 bis 160 km soll der Elektro-Van speziell für die Zustellung in der Innenstadt geeignet sein. Die maximale Zuladung beträgt 1,75 Tonnen. Aufgeladen werden die E-Crafter im DPD-Depot Hamburg-Wilhelmsburg, eine Zwischenladung sie nicht notwendig. „Vom Test der Fahrzeuge erhofft sich DPD Erkenntnisse über die Besonderheiten beim täglichen Einsatz vollelektrischer Fahrzeuge in einer Zustellflotte“, so Logistra.

Otto-Gruppe hat neuen Logistik-Vorstand

Nachdem der bisherige Logistik-Chef Hanjo Schneider die Otto-Gruppe Ende 2017 verlassen hatte, hat man nun mit Kay Schiebur einen Nachfolger gefunden. Dieser soll ab dem 1. April neuer Konzern-Vorstand „Services“ werden, meldet Neuhandeln. Schiebur arbeitete zuletzt für den Großhändler Lekkerland. Bei Otto soll er die gesamten Logistik-Aktivitäten steuern. Neu im Vorstand ist ab April auch Sven Seidel, der sich um den Bereich Retail kümmern wird.

 

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Geschrieben von Christoph Pech




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