Im nördlichen Teil von München werden ab dem dritten Quartal 2017 30 StreetScooter der Klasse „Work L“ zur Paketauslieferung eingesetzt. Damit erhält München die bisher größte Flotte der E-Lieferwagen mit einem Ladevolumen von acht Kubikmetern. Ab 2018 sollen so 120 Tonnen CO2 eingespart werden.

DHL StreetScooter

© Händlerbund

Es war für den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter ein eigentlich längst überfälliger Schritt, denn wie auch andere Metropolen leidet München unter einer erhöhten Luftverschmutzung. Entsprechend deutlich begrüßt er auf der gemeinsamen Pressekonferenz am 21. Juni in München den Start der CO2-freien Paketzustellung durch die Deutsche Post DHL Group.

StreetScooter Work L mit 8 Kubikmetern Ladevolumen

Im Münchner Norden (Stadtbezirke Schwabing und Milbertshofen) wird die DHL ab dem dritten Quartal 2017 30 StreetScooter der Klasse „Work L“ in Betrieb nehmen. Damit handelt es sich um die größte Flotte des neuen und größeren StreetScooters. Das „Work L“-Modell weist mit acht Kubikmetern ein fast doppelt so großes Ladevolumen wie seine Schwester-Variante „Work“ auf. Beide Varianten verfügen über eine Reichweite von bis zu 80 Kilometern, wobei das Modell L jährlich pro Fahrzeug vier Tonnen CO2 und 1.500 Liter Diesel einsparen soll.  Mit den beiden Modellen ist es jedoch nicht getan. Wie Jürgen Gerdes, bei der Deutschen Post DHL Group verantwortlich für den Bereich Post-eCommerce-Parcel, erklärt, soll ab Frühjahr 2018 auch ein „Work XL“ produziert werden. Dieser soll dann ein Ladevolumen von 20 Kubikmetern haben und entsprechend noch mehr CO2 und Diesel einsparen. Die Lithium-Ionen-Batterie benötigt beim Modell „Work L“ für eine vollständige Ladung zwischen acht und zehn Stunden, wobei es sich bei dem dafür wendeten Strom um zertifizierten Ökostrom handelt. Zu den genauen Herstellungs- und Unterhaltskosten machte Jürgen Gerdes keine genauen Angaben, erklärte aber, dass die Total Cost of Ownership verglichen mit denen für herkömmliche Fahrzeuge annähernd gleich ist.

„Wir werden unserer Vorreiterrolle und Vorbildfunktion im Bereich der Elektromobilität auch weiter gerecht und stellen unsere Fahrzeugflotte jetzt auch in München im Sinne einer leisen und sauberen Zustellung um“, betont Gerdes beim gemeinsamen Pressegespräch im Münchner Rathaus. Und auch Reiter betont mehrfach, wie begeistert er von der Initiative der DPDHL ist. Er hofft, „dass die Marktbegleiter sich die DHL als Vorbild nehmen“. Weiter erklärt er: „Gerade in der jetzigen Debatte ist dieser Auftakt ein wichtiges Signal und zeigt, dass der Lieferverkehr auch emissionsfrei und leise möglich ist.“

Logistik und Umweltschutz sind miteinander vereinbar

Die Deutsche Post DHL Group hat den StreetScooter zusammen mit der StreetScooter GmbH und Instituten der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen entwickelt. Heute fahren bereits 2.500 StreetScooter unter anderem in Bochum, Hamburg, Stuttgart und Köln Pakete aus. Die E-Autos werden aber zunehmend auch im Ausland eingesetzt – beispielsweise bisher in den Niederlanden und Österreich. Polen und Tschechien sollen bald dazu kommen. Die Deutsche Post DHL Group verfolgt das ehrgeizige Ziel, bis 2050 sämtliche logistikbezogenen Emissionen auf null zu reduzieren, womit man beweisen möchte, dass Logistik und Umweltschutz Hand in Hand gehen können.   

Um den Austausch der bestehenden Flotte sowie den Einsatz von E-Fahrzeugen auch darüber hinaus zu fördern, nimmt die DPDHL einen weiteren Produktionsstandort in Nordrhein-Westfalen in Betrieb. Dann sollen jährlich bis zu 20.000 StreetScooter vom Band laufen.

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Geschrieben von Julia Ptock




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