Großbritanniens Vize-Premierminister will mit kriminellen Aushilfen den Mangel an Lkw-Fahrern kurzfristig überwinden.

Mann wird von Polizei abgeführt
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Der Brexit und Corona halten Großbritannien immer noch in Schach: Wegen des Brexits verließen Zigtausende ausländische Fahrer das Land, durch die Corona-Bestimmungen konnten rund 40.000 Lkw-Fahrprüfungen nicht abgehalten werden. Die Folge: Es fehlen über 100.000 Fernfahrer, die Waren transportieren. Größtes Problem derzeit: Vielen Tankstellen geht das Benzin aus. Dort kam es bereits zu Tumulten und Übergriffen.

Fahrermangel: Straftäter sollen Tankwagen und Lkw fahren

Jetzt stellte der stellvertretende Premierminister Dominic Raab eine Lösung des Problems vor: Kriminelle, die nur zu geringen Strafen verurteilt wurden, könnten zwischenzeitlich als Lkw-Fahrer aushelfen, berichtet der Spectator. „Warum sollte man sie nicht ermutigen, bezahlte Arbeit zu leisten, die der Wirtschaft und der Gesellschaft zugute kommt, wenn es einen Mangel an Arbeitskräften gibt?“, so Raab. „Wenn man den Leuten eine Chance gibt, wenn man ihnen etwas zu verlieren gibt, wenn man ihnen etwas Hoffnung gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder straffällig werden, viel geringer.“ Ob und wie genau der Vorschlag umgesetzt werden könnte, ist unklar.

Nun sollen zunächst Soldaten die Beförderung sicherstellen und als Tankwagenfahrer fungieren, wie der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng sagt. Zuvor hatte die Labour-Partei gefordert, 100.000 Visa für Migranten auszustellen, um genügend Fahrer zu finden. Dieser Vorschlag wurde jedoch abgelehnt.

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Geschrieben von Markus Gärtner