In Italien wird die Post bald fast zur Hälfte in privater Hand sein. Das Unternehmen soll dann in Kürze an die Börse gebracht werden. Ähnliche Pläne hat die italienische Regierung auch für die italienische Bahn, die Berichten zufolge im nächsten Jahr an die Börse gehen soll.

Italienische Post wird privatisiert.

(Bildquelle Post: LiliGraphie - fotolia.com)

Die italienische Regierung will nach eigenen Angaben Geld einsparen und nutzt dafür jetzt die Sommerpause. Die bislang staatliche Post soll zum Teil privatisiert werden und schon im Herbst an die Börse gehen. Auch die italienische Bahn soll Insidern zufolge im nächsten Jahr an die Börse gebracht werden. Zudem sollen die Unternehmen durch die Privatisierung effizienter werden.

Nach 153 Jahren privatisiert

Schon im August soll die italienische Post den eigenen Börsengang vorbereiten. Dann wird der Prospekt für den Börsengang des 153 Jahre alten Staatsbetriebs bei der Börsenaufsicht eingereicht. Bislang ist eine Teilprivatisierung vorgesehen, 40 Prozent der Anteile sollen demnach an private Investoren verkauft werden. Das soll rund vier Milliarden Euro in die italienische Staatskasse spülen.

Die italienische Bahn bereitet sich auf ein Listing im nächsten Jahr vor. So sollen zum Beispiel die Oberleitungen von insgesamt 9.000 Kilometern Länge an den Netzbetreiber Terna verkauft werden. Auch die nationale Flugaufsicht Enav soll privatisiert werden.

Mit 5-Jahres-Plan auf Wachstumskurs

Die italienische Post ist derzeit mit dem eigentlichen Kerngeschäft an ihre Grenzen gestoßen. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen 28,5 Milliarden Euro Umsatz erzielen und beschäftigt derzeit rund 145.000 Mitarbeiter. Die Anzahl der verarbeiteten Sendungen soll dabei rückläufig sein.

Derzeit investiert das Unternehmen in neue Zahlungssysteme, E-Commerce-Lösungen und Finanzdienstleistungen, um wieder auf Wachstumskurs zu kommen. Im vergangenen Jahr hatte die italienische Post einen 5-Jahres-Plan veröffentlicht, um mittelfristig wieder auf Wachstumskurs zu gelangen.

Die Privatisierungswelle geht auf die EU-Kommission und den Internationalen Währungsfonds zurück. Diese hatten Italien aufgefordert, zur Reduzierung des Schuldenbergs verstärkt auf Privatisierung zu setzen.

 

 

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Geschrieben von Giuseppe Paletta




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