Aktuelle Erhebungen der Bundesnetzagentur belegen, dass Corona den strukturellen Wandel im deutschen Brief- und Paketgeschäft beschleunigt. 

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Die Bundesnetzagentur hat aktuell die Marktdaten für das Postgeschäft des Jahres 2019 sowie Prognosen für das Jahr 2020 veröffentlicht. Diese werden jährlich im Rahmen von Befragungen erhoben, für die im Postbereich tätige Unternehmen Auskunft zu Umsätzen, Sendungsmengen und Beschäftigten und weiteren Kennzahlen geben. 

Der jüngsten Analyse zufolge hat die Corona-Pandemie den Strukturwandel, der sich seit Jahren in der Branche beobachten lässt, merklich beschleunigt: „Die kontinuierlichen Zuwächse in der Paketzustellung wie auch die Rückgänge im Briefbereich haben sich im Jahr 2020 verstärkt. Die Corona-Pandemie ist ein Treiber dieser Entwicklung. Gleichzeitig ist nicht auszuschließen, dass sich diese Entwicklungen weiter verfestigen“, fasst Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur laut Pressemeldung die Ergebnisse zusammen. 

2020 wurde fast ein Zehntel weniger Briefpost verschickt 

Schon länger werden immer weniger Briefe versendet. Beispielsweise belegen Umfragen unter Firmen, dass dieses Format zunehmend weniger Relevanz für die B2C-Kommunikation hat, denn Informationen werden zunehmend digital versandt. Die Bundesnetzagentur beobachtet nun von 2018 zu 2019 einen Rückgang der Briefsendungen von 14,2 Milliarden auf 13,6 Milliarden, das entspricht einem Rückgang um 4,3 Prozent. Die Umsätze reduzierten sich um 2,7 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro.

Den Prognosen zufolge sei das Briefvolumen nochmals erheblich gesunken, derzeit wird von einem Rückgang um 9 Prozent ausgegangen. Die Umsätze sollen wahrscheinlich um 2 Prozent gesunken sein. 

Paketgeschäft unaufhörlich auf Wachstumskurs

Demgegenüber erhöht sich das Paketvolumen ständig – eine Entwicklung, die sich bekanntermaßen bereits vor der Corona-Pandemie abzeichnete. 2019 wurden insgesamt 3,1 Milliarden Pakete verschickt – 6,3 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum, die Umsätze der Postdienstleister stiegen um 6,4 Prozent auf 12,2 Milliarden.

Noch beeindruckender sind allerdings die Schätzungen für die Entwicklungen im vergangenen Jahr: 2020 sollen der Behörde zufolge 3,6 Milliarden Sendungen befördert worden sein, ein Plus von 17 Prozent. Gleichsam hätten sich die Umsätze enorm erhöht: Mit 19 Prozent mehr sollen sie sich auf 14,4 Milliarden Euro belaufen. 

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Geschrieben von Hanna Behn




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