Das Briefvolumen geht immer weiter zurück. Doch könnte der Briefkasten künftig auch andere Funktionen einnehmen. 

Klarnas modularer Briefkasten
© Klarna

Informationsbeschaffung und Kommunikation laufen weitestgehend digital. Immer weniger Briefpost wird deshalb verschickt, für zahlreiche Unternehmen wird dieses Kommunikationsmittel zunehmend unwichtiger. Demgegenüber nehmen allerdings insbesondere coronabedingt die Sendungsmengen aus dem E-Commerce sprunghaft zu. Themen wie Nachhaltigkeit, individuelle Lieferungslösungen und Shopping-Erlebnisse gewinnen an Relevanz. Passt der Briefkasten in diese neue Welt? Dieser Frage hat sich aktuell der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna gewidmet. 

Der Briefkasten als Lösung für eine bessere Kreislaufwirtschaft

Klarna-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen wollen zusammen mit internationalen Expertinnen und Experten aus Forschung und Wissenschaft im „Klarna Future Shopping Lab“ das Einkaufserlebnis der Zukunft in zahlreichen Branchen des Handels untersuchen. Ein erstes Projekt des dezentralen Forschungsvorhabens dreht sich um die Funktion des Briefkastens. 

Statt des bisherigen statischen Kastens, der lediglich für den Empfang der Post nützlich ist, sollte der Briefkasten modular aufgebaut sein. Um zu erforschen, wie das physische Erlebnis des E-Commerce aussehen könnte, hat das Forscherteam einen entsprechenden Prototypen entwickelt. Dieser neue Briefkasten soll ein Dreh- und Angelpunkt für Lieferungen, Rückgaben, Recycling und Wiederverkauf sein. „Es wäre seltsam, wenn eine Fluggesellschaft nur das Hinflug- und kein Rückflugticket zur Verfügung stellen würde. Wenn uns jemand Produkte nach Hause liefert, sollte er auch Möglichkeiten für das Recycling oder die Rückgabe von Produkten und Verpackungen schaffen“, erläutert Rasmus Fahlander, Director of Purchase Experience bei Klarna zur Funktionsweise. 

Nachbarn könnten Retouren shoppen

So soll der Briefkasten nicht länger ein „statisches Relikt“ mit einseitiger Funktion sein. Der futuristisch designte Prototyp ist stattdessen eine Kombination verschiedener Module, die alle miteinander verbunden sind. Es handelt sich also um eine modulare Plattform mit verschiedenen Funktionen. 

Klarnas modularer Briefkasten Module anders angeordnet
© Klarna

Die Kernmodule konzentrieren sich deshalb auf das Erhalten und Retounieren von Waren, die gemeinsame Nutzung in der Nachbarschaft und den Nachhaltigkeitsaspekt. So sollen Personen im unmittelbaren Umfeld sogar die Möglichkeit erhalten, Rücksendungen der anderen zu shoppen! „Es ist so viel Innovatives getan worden, um Dinge in euer Zuhause zu bringen. Die Innovation, die meiner Meinung nach fehlt, ist, die Dinge aus unseren Häusern herauszubekommen“, erklärt Ana Andjelic aus dem Forschungsteam auf der Projekt-Website. Drittpartner könnten zudem zusätzliche Module anbieten, um weiteren spezifischen Bedürfnissen gerecht zu werden, so die Idee.

Im Zuge des Future Shopping Labs will Klarna noch zu weiteren Bereichen forschen, die das zukünftige Einkaufserlebnis betreffen – vom Einzelhandel und der Stadtplanung bis hin zur Technologie und Logistik.

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Geschrieben von Hanna Behn




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