Für den Verbraucher spielt die Wahl des Packbands eine untergeordnete Rolle. Im B2C-und B2B-Handel ist die Wahl zwischen PP- und PVC-Packband hingegen immens wichtig. Neben den unterschiedlichen Maßen, Farben und Klebstoffen spielen vor allem die Materialeigenschaften von PP (Polypropylen) und PVC (Polyvinylchlorid) eine wichtige Rolle.

Streifen von braunem Packband
© Paket – shutterstock.com

Trägerfolie: Vor- und Nachteile

Einseitig beklebte Klebebänder bestehen aus vier Schichten:

  • Trennlackierung
  • Trägermaterial
  • Haftvermittler
  • Klebstoff

Die wichtigsten sind hierbei das Trägermaterial und der Klebstoff. Der Träger besteht aus Polypropylen (PP) oder Polyvinylchlorid (PVC). Beide Kunststoffe entstehen durch Kettenpolymerisation.

PVC: Der thermoplastische Kunststoff ist besonders robust. In der Verpackungsbranche kommt PVC-Packband vor allem bei schweren Kartonagen zum Einsatz. Außerdem ist es gegenüber hohen und niedrigen Temperaturen resistent. Daher eignet es sich hervorragend für den weltweiten Versand per Luft- und Seefracht. Allerdings hat die Leistung auch seinen Preis. Es ist nicht nur deutlich teurer als Packband aus PP, sondern auch umweltschädlicher. Polyvinylchlorid verursacht von der Produktion bis hin zur Entsorgung einige Umweltprobleme. Das Recycling ist durch eine Vielzahl von Zusatzstoffen problematisch.

PP: In der E-Commerce-Branche wird überwiegend PP-Packband eingesetzt. Die Gründe hierfür sind zum einen der Kostenfaktor und zum anderen die Tatsache, dass Polypropylen umweltschonender als Polyvinylchlorid ist. Das Material eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungen. Als Faustformel: Pakete bis zu 25 kg können mit einem hochwertigen PP-Packband verschlossen werden. Aber auch Polypropylen hat seine Schwächen. Bei sehr niedrigen und hohen Temperaturen verliert das Band seine Vorzüge. Für eine einwandfreie Verarbeitung muss das Paketband auf Zimmertemperatur gebracht werden. Weitere Tipps zur Verarbeitung und Lagerung finden Sie im ausführlichen Packband Ratgeber.

Die Trägerfolie ist nur ein Bestandteil des perfekten Packbands

Die Trägerfolien weisen deutliche Qualitätsunterschiede auf, aber es gibt noch mehr. Als weiterer Faktor für die Auswahl des Packbands gilt die Klebemasse. Je nach Trägerfolie können verschiedene Kleber aufgetragen werden. Handelsüblich sind Klebebänder mit Acrylat-, Hotmelt- und Naturkautschuk-Kleber.

Hotmelt: Kann am längsten unbeschadet gelagert werden. Die Masse zeichnet sich mit einer schnellen Haftung auf unterschiedlichen Oberflächen aus. Bänder mit Hotmelt lassen sich besonders leicht abrollen, sind allerdings lauter beim Abrollen.

Acrylat: Wird in verschiedenen Ausführungen angeboten. PP in Verbindung mit Acrylat stellen die günstigen Packbänder am Markt dar. Im Vergleich zu den anderen Klebemassen verfügt Acrylat über eine geringe Schubfestigkeit, ist UV beständig und leicht abzurollen.

Naturkautschuk: Ist die umweltfreundlichste Lösung. PP-Packband mit Naturkautschuk ist bei der Entsorgung völlig unbedenklich. Es lässt sich besonders leicht verarbeiten und ist dabei geräuscharm. Es überzeugt außerdem durch eine sehr hohe Klebekraft.

Das beste Klebeband

Welches PP- oder PVC-Packband in Verbindung mit Naturkautschuk, Hotmelt oder Acrylat-Kleber das Beste ist, lässt sich nicht pauschalisieren. Jede Trägerfolie und Klebemasse verfügt über Vor- und Nachteile, sodass jeder Fall individuell betrachtet werden muss. Wer überwiegend leichte Pakete innerhalb Europas versendet und dabei auf die Umwelt und Kostenfaktor achten muss, sollte auf ein Packband mit Polypropylen zurückgreifen.

Greifen Sie zum PVC-Packband, sofern überwiegend schwere Pakete versendet werden oder das Produkt extremen Temperaturen während des Transportweges ausgesetzt ist.

Vergleich PP und PVC Packband
© Combra Verpackungssysteme

 


Alexander Schönegg - Combra

 

Über den Autor

Alexander Schönegg ist 32 Jahre alt, studierte technische Informatik und ist seit 2014 bei Combra Verpackungssysteme als SEO Manager tätig. Unter anderem kümmert er sich dort um bestehende Webprojekte und führt einen Blog über Verpackungsmittel. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit führt er zahlreiche Webseiten rund um Technik und ist außerdem an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen im Lehrauftrag unterwegs.

 

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Geschrieben von Gastautor




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