Ein Fünftel der Transportkosten beim internationalen Versand von Gütern fällt für die erforderliche Handelsdokumentation für die Verarbeitung und Verwaltung dieser Güter an. Das wollen IBM und Maersk ändern und haben ein Joint Venture gegründet, um eine Blockchain-Lösung zu entwickeln.

Maersk Schiff
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Die dänische Reederei Maersk hat gemeinsam mit IBM ein Joint Venture gegründet, das eine Blockchain-Lösung für den globalen Handel entwickeln soll. Es gehe den beiden Unternehmen darum, mehr Transparenz und Effizienz im globalen Handel zu erreichen, berichtet die Internet World. Das Joint Venture soll eine gemeinsame Plattform anbieten, die auf offenen Standards für die Digitalisierung des Welthandels basiert, heißt es weiter.

Vor allem die Schifffahrt liegt – naturgemäß – im Fokus von Maersk und IBM. Denn 90 Prozent der täglichen Gebrauchsgüter werden über den Seeweg befördert. 20 Prozent der Transportkosten werden dabei für die erforderliche Handelsdokumentation für die Verarbeitung und Verwaltung der Güter aufgewendet. Genau das wollen Maersk und IBM ändern. Denn durch die Digitalisierung der Prozesse können die Kosten deutlich gedrückt werden.

Prozesse sollen beschleunigt werden

Durch die Blockchain sei es den beiden Unternehmen möglich, ein Netzwerk mit unterschiedlichen Partnern aufzubauen und die Handlungsprozesse zu digitalisieren. Zunächst wollen sich Maersk und IBM auf zwei Kernkompetenzen konzentrieren: Zum einen soll eine Pipeline für Versandinformationen entwickeln, durch die „eine durchgängige Transparenz der Lieferkette für alle beteiligten Akteure“ sichergestellt und Informationen über den Status der Lieferung in Echtzeit übertragen werden können. Zum anderen soll das Übermitteln, Validieren und Genehmigen von Dokumenten automatisiert werden – „Paperless Trade“ nennt das Joint Venture diesen Aspekt. Durch Blockchain-basierte Verträge soll sichergestellt werden, dass alle erforderlichen Genehmigungen vorhanden sind. Das würde den Prozess beschleunigen und Fehler vermeiden.

„Heutzutage werden durch ineffiziente und fehleranfällige manuelle Prozesse Unmengen an Ressourcen verschwendet“, erklärt Michael J. White, der das noch namenlose Joint Venture leiten wird. „Unser Bestreben ist es […] eine vollständige offene Plattform zu schaffen, auf der alle Akteure der globalen Lieferkette teilnehmen und einen signifikanten Mehrwert erzielen können.“ White war zuvor Präsident der Maersk Line in Nordamerika.

 

 

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Geschrieben von Michael Pohlgeers




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