Ein riesiges Tunnelsystem, durch das in Zukunft sämtlicher Güterverkehr läuft, soll in der Schweiz die „Logistik der Zukunft“ einläuten.

Tunnel
© boyoz / shutterstock.com

Die Schweizer machen sich aktuell daran, die „Logistik der Zukunft“ auf den Weg zu bringen. Dieses soll durch ein riesiges Tunnelsystem geschehen, durch welchen in Zukunft ein Teil des Güterverkehrs laufen soll. Ab 2045 soll diese Vision Wirklichkeit werden und die Schweizer Städte unterirdisch miteinander verbinden. „Wir wollen der Welt zeigen, wie man die Logistik der Zukunft macht“, fasst Peter Sutterlüti, Schweizer Logistikexperte und Chef des Cargo Sous Terrain-Projektes, die Ziele zusammen. Insgesamt will man ein 450 Kilometer langes Tunnelsystem errichten.

Straßen von zunehmenden Güterverkehr befreien

Insgesamt will man mit dem Tunnel rund 40 Prozent des Güterverkehrs von der Straße nehmen und diesen unterirdisch laufen lassen. Der Name Cargo Sous Terrain ist in dem Fall Programm und heißt aus dem französischen übersetzt: unterirdische Fracht. Auf Induktionsschienen sollen in fast 50 Metern Tiefe elektrische Fahrzeuge die Waren von A nach B transportieren. Leichtere Fracht, wie Briefe oder Pakete, sollen mithilfe einer Seilbahn entlang der Decke befördert werden. Die Regierung steht nach Angaben vom Manager Magazin hinter dem Projekt, welches privat finanziert werden soll. Neben der Post sind auch die beiden großen Einzelhandelsketten Migros und Coop sowie verschiedene Versicherungen Teil des Vereins Cargo Sous Terrain.

„Feste Lager werden überflüssig“

Für den ersten Teilabschnitt des neuartigen Tunnelsystems hat man sich die Strecke von Zürich zur „Lagerhalle der Nation“ ausgesucht, das Mittelland etwa 60 Kilometer von den Städten Luzern, Basel, Zürich und Bern entfernt. Sowohl die Post, also auch die Supermarkt-Kette Migros haben dort eines ihre größten Logistikzentren. „Mit dem Cargo Sous Terrain wird das feste Lager, wie wir es kennen, überflüssig, da das ganze System wie ein Lager in Bewegung ist - 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Und niemand bekommt etwas davon mit, weil es unterirdisch verläuft“, so Sutterlüti.

Die Kosten für ein solches Projekt würden in hohe Milliarden-Beträge gehen. Alleine für den ersten, knapp 70 Kilometer langen Tunnel, müssten die Projektverantwortlichen rund drei Milliarden Schweizer Franken auf den Tisch legen. Dieser könnte im Jahr 2030 fertig sein.

 

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Geschrieben von Corinna Flemming




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