In der Logistik gab es wieder einige Neuigkeiten. Im neuesten Logistik-Newsflash geht es um ein neues Sortierzentrum der DHL in Bochum, prekäre Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen der Paketdienstleister, den bundesweiten Roll-out von Packator, den Elektro-Lkw von VW und Porsche sowie um die Zusammenarbeit von Reedereien und Alibaba.

Bau Logistiklager Stahlkonstrukt
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Deutsche Post baut in Bochum neues Sortierzentrum

Aufgrund des stetig wachsenden Online-Handels baut die Deutsche Post DHL Group ihr Paketnetz weiter aus. Nach den neusten Plänen, so rp-online.de, gibt der Konzern den Startschuss für den Bau des seit langem geplanten neuen Paketzentrums in Bochum. Dies soll auf dem ehemaligen Werksgelände des Autobauers Opel entstehen. Nach Sanierung der dortigen Anlage soll der Spatenstich im Sommer 2017 erfolgen. Ab 2019 sollen dann 50.000 Sendungen pro Stunde von insgesamt 600 Angestellten sortiert werden. Die Pläne zum Bau wurden bereits vor drei Jahren gefasst. Damals hatten die Post und Opel eine Absichtserklärung zum Aufbau des neuen Logistikzentrums unterzeichnet. Die Investition soll zu Beginn in zweistelliger Millionenhöhe liegen.

Verdi kritisiert Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen der Paketdienstleister

Neben mehr Sortierzenten braucht die Logistik auch zunehmend mehr Zusteller und Zustellerinnen für die Pakete. Viele Paketdienste setzen dafür auf Subunternehmen. Wie eurotransport.de schreibt, fordert Verdi die Politik zum Vorgehen gegen die Subunternehmen der Paketdienste auf, denn oft seien die Arbeitsbedingungen äußerst prekär. Nach dem Grundsatz „Wer Arbeit auslagert, muss dafür verantwortlich bleiben.“ sieht Verdi die Dienstleister in der Pflicht, ihre Subunternehmer zu kontrollieren. Gerade einmal zwei der fünf großen deutschen Paketdienste arbeiten laut Verdi mit eigenen fest angestellten Zustellerinnen und Zustellern. Ansonsten wird auf Subunternehmer zurückgegriffen, die in erster Linie Osteuropäer beschäftigen. Oft würden bei ihnen zum Beispiel die Kosten für die Unterkunft vom Lohn abgezogen.

Packator erhält zwei Millionen Euro und wird deutschlandweit verfügbar

Der Anbieter des Marktplatzes für Kurierdienstleistungen, Packator, startete 2016 in ausgewählten Ballungsräumen. Nun befinde man sich im bundesweiten Roll-out. Das Konzept von Packator scheint zu überzeugen, denn in einer zweiten Finanzierungsrunde konnte sich das StartUp zwei Millionen Euro sichern, unter anderem auch von Horst Julius Pudwill, der vor allem durch seinen Einstieg bei Hertha BSC bekannt wurde. „Wir schließen eine Lücke im Markt, denn bisher gab es für private wie gewerbliche Kunden keine zufriedenstellende Lösung, um Kuriere einfach und transparent online buchen zu können“, erläutert Geschäftsführer Michael Walser. Nach dem bundesweiten Roll-out will man zukünftig auch in ganz Europa expandieren.

Elektro-Lkw: VW und Porsche testen 40-Tonner im Just-in-Time-Logistikverkehr

Auch VW und Porsche haben an einem elektrischer Lkw gearbeitet, der nun im Automobil-Entwicklungszentrum Stollberg vorgestellt wurde. Der elektrisch betriebene 40-Tonner wird im Just-in-Time-Logistikverkehr bei VW in Zwickau und bei Porsche in Leipzig eingesetzt werden. Die beiden Teststrecken sind dabei sehr unterschiedlich: Bei VW in Zwickau, so der MDR, gibt es auf der 20 Kilometer langen Strecke Steigungen und Anfahrsituationen sowie die vierspurige Bundesstraße 93. Bei Porsche in Leipzig dagegen sind die Fahrzeuge überwiegend in der Stadt und auf ebenem Gelände unterwegs. Die besondere Herausforderung bei dem Forschungsprojekt namens eJIT - elektromobile Just-in-Time-Logistik – ist es, den 24-Stunden-Betrieb des Elektro-Lkw sicherzustellen, denn die Ladezeiten für die Batterie beträgt bei jedem zweiten Stopp nur acht Minuten.

Reederei arbeitet mit Alibaba zusammen

Alibaba wird im internationalen Online-Handel immer wichtiger. Dies haben auch die Reedereien erkannt. Nach den Branchenführern Maersk und CMA CGM garantiert deswegen nun auch die taiwanesische Linienreederei Evergreen Alibaber.com-Nutzern feste Plätze und Raten auf ihren Schiffen. Potenzielle Verlader sollen daher künftig direkt über Alibaba nach Frachtraten suchen und den benötigten Frachtraum direkt online reservieren können, schreibt hansa-online.de. Der im Vorfeld angegebene Preis wird garantiert, egal, wie sich der Markt entwickelt.  In der Pilotphase steht das Angebot von Evergreen und Alibaba für alle Strecken ab China nach Israel und Südamerika zur Verfügung.

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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