Eine Norm für Transportpaletten könnte den Warenverkehr ins Vereinigte Königreich beeinträchtigen. 

Holzpaletten
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Aufgrund des EU-Austritts gilt Großbritannien nunmehr als Drittstaat. Das führt bereits zu vermehrten Problemen im Zollverfahren. Eine weitere Vorschrift könnte nun für weitere Lieferverzögerungen sorgen: Die Palettennorm. Davor warnt aktuell der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE). 

Hälfte der Paletten im Umlauf entspricht Vorschrift nicht 

Viele Unternehmen hätten ihre Paletten noch nicht auf den geforderten ISPM 15-Standard umgerüstet. Die Norm ISPM 15 drückt aus, dass der Holzkern der Transportpaletten mindestens 30 Minuten bei 56 Grad Celsius erhitzt wurde. Damit soll ein Ausbreiten von Holzschädlingen in anderen Ökosystemen unterbunden werden. 

„Schätzungsweise nicht einmal die Hälfte aller Paletten, die zwischen England und Europa unterwegs sind, entspricht den ISPM-Vorgaben“, so HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner laut Redaktionsnetzwerk Deutschland/Deutscher Presseagentur. Aktuell würden es Zöllner diesbezüglich zwar noch nicht so genau nehmen. Wenn aber sie beschließen, dies zu kontrollieren, bliebe „jeder dritte Lastwagen stehen“, so HPE-Vorstandsvorsitzenden Joachim Hasdenteufel. Seiner Ansicht nach könne die Palettennorm deshalb über einen längeren Zeitraum ein „massives Hindernis“ werden.

Überraschende Neuerungen für Unternehmen

Paletten könnten jetzt nach dem Standard nachbehandelt werden, dafür seien dem HPE zufolge grundsätzlich genügend vorhanden. Engpässe bei den wichtigen Ladungsträgern seien nicht zu befürchten, es könnte aber aufgrund der Notwendigkeit zur Nachrüstung zu einem leichten Zeitverzug kommen.

Exportorientierte Unternehmen setzen die ISPM-15-Paletten schon länger ein, doch viele würden erst jetzt erkennen, dass die Umstellung überhaupt notwendig ist. Ähnlich überrascht zeigen sich aktuell verschiedene Betriebe wegen der Neuerungen in der Zollabwicklung. So hatte etwa DB Schenker kürzlich wegen zunehmend fehlerhafter oder fehlender Zolldokumente Lieferungen nach Großbritannien vorerst ausgesetzt und betont, dass viele Firmen wegen der neuen Regelungen Unterstützung benötigten.

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Geschrieben von Hanna Behn




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